@FelixM, @Class150: Sorry wegen der falschen Zitatangabe - ist berichtigt.
Zitat von Class150 im Beitrag #30An anderer Stelle ist man bei der Privatisierung drüben auf jeden Fall Deutschland voraus. Zum Beispiel bei den größeren Franchisenetzen und der Missachtung von kleinstaatlichen Inlandsgrenzen. Arriva Trains Wales fährt ein gutes Stück nach England rein, Scotrail ebenfalls. Zugläufe führen entlang von sinnvollen Streckenabschnitten und nicht bis an die Grenze einer Grafschaft. Wenn ich hier lese, dass mal wieder 2 Regionalbahnlinien ausgeschrieben wurden, könnte ich verzweifeln. Wer soll die denn gescheit betreiben? Synergieeffekte gleich Null! Fahrzeugreserven überproportional größer als bei einem Großnetz wie die britischen Franchises! Nur eine eingesetzte Baureihe mit voller Abhängigkeit - lass das EBA die wegen eines Problems sperren und es fahren Busse!
Die "Franchisen" werden in Deutschland in Länderhand geführt - daher die Kleinstaaterei. In UK ist das Department for Transport für das gesamte British Mainland zuständig. Das macht sich positiv bemerkbar,
Die Fahrzeuge werden in Deutschland mittlerweile durch die Länder vorgegeben und gestellt. Da wird dann eben das billigste gekauft, wobei es auch Ausnahmen gibt. Die Stadler-Züge des Süwex zum Beispiel. In UK ist das recht ähnlich. Auch wenn die Betreiber hier stark mit im Boot sind - bei einem Betreiberwechsel gehen Fahrzeuge UND Staff auf den neuen Franchisenehmer über, wobei der Staff zu identischen Konditionen wie beim Vorgänger übernommen wird. Ein Personalübergang findet in DE dagegen nicht statt - auch hier ist die Insel dem EU-Musterknaben Deutschland voraus.
Zitat von Class150 im Beitrag #30Und auch eine Art Virgin Rail, die hier mal im Einspruchsverfahren den Vergabestellen vorrechnen, dass ein nachhaltiger Betrieb bei manchem Billigangebot rein rechnerisch gar nicht abzubilden ist, würde mal der deutschen Bahnlandschaft nicht schlecht zu Gesicht stehen. An so Mammutprojekte wie Ausschreibung des Fernverkehrs (logisch, mit dem macht die Staatsbahn auf Aktien ja den Gewinn) und Trennung von Netz und Betrieb (dann würde Open Access ja wirklich diskriminierungsfrei und ein erfolgreicher Konkurrent schmälert den Gewinn der SBaA) erst gar nicht zu denken.
Doch, das gibt es. DB Regio hat das einige Male getan, auch mit Erfolg. Nur ist politisch oft anderes gewollt, als Ergebnis darf die Bevölkerung dann z.B. mit Erixx fahren, wo auch schonmal die Fahrgäste häufiger vom Personal beschimpft werden.
Zum Thema Konkurrenz im Fernverkehr: Das haben verschiedene Anbieter bereits probiert, u.a. HKX und Locomore. Beide haben etliche Male geklagt, weil sie sich trassentechnisch und/oder preistechnisch benachteiligt sahen, was jedoch nicht stimmte. Finanziell erfolgreich sind beide nicht gewesen, weil sich Einzeltrassen nicht wirtschaftlich betreiben lassen in Deutschland.
Open Access funktioniert in Deutschland sehr gut, vor allem im Güterverkehr. Aktuell fahren etwa 350 verschiedene EVU auf dem deutschen Netz, die größten Anteile haben dabei neben der DB die SBB, die NS und die SNCF samt der jeweiligen Töchter und Beteiligungen. Dabei stößt man auch an die Grenzen eines sinnvollen Open Access, weil diese Masse an EVU im Störungsfall kaum noch zu koordinieren ist.
Zum Vergleich: In UK (British Mainland) fahren etwa 20 verschiedene EVU, im Güterverkehr DB Cargo, Freightliner, Colas Rail, GBRf (First Group) und DRS - im Personenverkehr die Franchisetöchter von First, Stagecoach, Arriva und National Express.
Zitat von Dieselpower im Beitrag #21- Teilweise drastische Restriktionen beim Fotografieren an Bahnhöfen (z.B. London Paddington) (Ko F- Eo) ...wobei es auch da immer Ausnahmen gibt, z.B. freundliche Gate-Mitarbeiter, die einem Fotografen auch schon mal die Sperre öffnen - auch ohne gültige Fahrkarte.
Ich habe mich nochmal bemüht und den aktuellen Guide von Network Rail zum Thema Fotografieren auf/in Bahnhöfen gefunden:
Ja, aber kein Bundesland ist so klein, dass es dort nur einen RE und eine auf fast gleicher Strecke verlaufende RB gibt. Nimm nur den RE7 und RB48 von National Express in NRW. Was ist das für ein Umfang. Das ist vielleicht toll für das Email-Spiel Bahnplan. Aber nicht fürs echte Leben. Es wäre besser, wenn man NRW meinetwegen für den Regionalverkehr mitten durchs Ruhrgebiet teilt in ein Teilnetz "Regionalverkehr Rheinland", "Regionalverkehr Westfalen-Lippe" und die übergreifenden RE den beiden Franchises zuordnet. Dann einen dritten für die S-Bahn Rhein-Ruhr-Sieg, also die Netze von Ruhrgebiet und Köln-Bonn zusammengefasst. Kleiner dürfte es nach meiner Meinung nicht werden. Die dichter vernetzten Länder wie Baden-Württemberg und Bayern teilt man vielleicht noch ähnlich in Nord-Süd auf, die zumindest eisenbahntechnisch kleineren Länder schreibt man am Stück aus. Niedersachsen und Brandenburg haben enorme Flächen, aber sie haben auch verglichen zu Süddeutschland enorm viel Platz zwischen den Bahndämmen. Dann wird der Länderzuständigkeit Genüge getan, aber es gibt Netze, in denen man noch sinnvoll arbeiten kann, Synergien nutzen kann und sich fahrzeugmäßig breiter aufstellen kann.
----------------------------------------------------------------------- Darganfyddwch Sir Frycheiniog ag Reilfford Dyffryn Wysg Discover Brecknockshire on the Usk Valley Line
Hallo @Yorkshire Lad, danke für Deine Informationen, aber bei einigen muß ich leider noch mal teilweise widersprechen...
- Bahnsteigbekanntgabe kurz vor Abfahrt hatte ich in mehreren britischen Bahnhöfen bereits, u.a. Aberdeen, Edinburgh W. und Glasgow C. Der betriebliche Vorteil leuchtet mir ja ein, und wurde von mit ja mit "...E+" auch entsprechend gewürdigt
- Der Mülleimermangel ist kein seltenes Phänomen, oder sie sind gut versteckt, ich hab die aufgehängten Müllbeutel eher an kleinen Stationen in Erinnerung, aber die leere Sandwichverpackung bzw. PET-Flasche habe ich schon oft gefühlte kilometerlang im Bahnhof herumgetragen auf der Suche nach einem Abfallkorb, es sind definitiv DEUTLICH weniger als bei uns vorhanden
- Die "Kindersitze", die ich meinte, sind tatsächlich die in den SR-156, nun ja, aber auch in nicht-modernisierten 150er der GWR habe ich erst vor zwei Wochen drauf gesessen...im SR-156er bin ich halt oft gereist, und da sind sie mir eben negativ aufgefallen, aber auch nicht wirklich tragisch
- Was die angesprochene Kapazität der Strecken anbelangt, das mag ich nicht so ganz glauben, daß die Strecken da nicht mehr hergeben, schließlich gibt es z.B. auf der West Highland Line 10 Bahnhöfe zwischen Helensburgh und Fort William, auf denen gekreuzt werden kann, die beiden bahnsteigfreien Loops "Glen Douglas" bei 15mi21ch und "Gorton" bei 57mi40ch noch nicht mitgezählt. Selbst auf der knapp 40 Meilen langen Mallaig Extension finden wir zwei Kreuzungsbahnhöfe, die die Strecke in 3 etwa gleich lange Abschnitte unterteilt. Mit RETB sind elektronische Tokens von Bahnhof zu Bahnhof möglich, da muß doch mehr gehen, wenn man will...oder habe ich da jetzt keine Kenntnis eines bestimmten Details? Ich lasse mich ja auch gern belehren...
- Einhalten der Regeln ist mir als Eisenbahner durchaus sehr wichtig, das gilt auch - und besonders - für mich selbst, ich sprach von "versehentlichem Übertreten", wenn wirklich nur die Spitze meiner Schuhe die gelbe Linie geringfügig überragt - Ist mir tatsächlich schon 3x so widerfahren - Rüge, weil die Zehen "überragten", was bei Schuhgröße 13 auch schnell mal passieren kann... Es war nicht vom völligen Ignorieren und Überschreiten von Linien und Schildern die Rede.
- Okay, der ÖPNV besteht nicht nur aus Schienen, da hast Du recht, aber das Bussystem, das in UK durchaus gut sein soll, haben wir noch nicht ausprobiert, dann greifen wir doch einen oder zwei Tage auf Arnold Clark Rental zu, oder marschieren eben...
Zum Thema Restriktionen und Entgegenkommen muß ich eine kurze Geschichte loswerden...das wäre mit zwei Sätzen zu knapp gewesen... Wir kamen vor einiger Zeit mal mit dem Caledonian Sleeper in Euston an, und wollten das obligatorische Ankunftsbild von der 90er machen, zumal die noch EWS-Livery hatte. Da uns die Railways-bye-laws schon seit dem ersten UK-Urlaub bekannt sind (Man findet sie ja auch z.B. im jährlich erscheinenden abc-Rail Guide, trotzdem Danke für den Hinweis), bemühten wir uns auch, diese einzuhalten (Abebben des Fahrgaststroms abgewartet, keine Stative oder Blitz benutzt), doch noch vor dem ersten Bild wurde uns vom Staff das Fotografieren untersagt bzw. wir wurden aufgefordert, uns eine Genehmigung einzuholen. Nun ja, da es nur um das Ankunftsbild ging, und Euston so fotogen ja auch nicht ist, gingen wir dann einfach, und verbrachten noch etwas Zeit in Paddington, doch auch hier wurden wir noch vor dem ersten Auslösen relativ barsch zur Reception gebeten, wo wir - um dann einen Besucherausweis zu erhalten - uns samt Handynummer registrieren lassen mußten, Safety-Instructions gegenzeichnen, die vsl. Anzahl der Bilder, die wir machen wollten, angeben und versichern, diese Bilder nicht kommerziell zu verwerten. Da wir den Besucherausweis auch wieder zurückgeben mußten, alles in allem ein großer Aufwand von fast einer halben Stunde an Formalitäten. Das fand ich schon etwas übertrieben, zumal wir uns wirklich grundsätzlich IMMER an die Guidelines halten. Allerdings war das bisher auch das einzige Erlebnis dieser Art und Größenordnung. Und - das war in der Tat blöd formuliert - die freundlichen Mitarbeiter sind tatsächlich die Regel, nicht die Ausnahme...ich hätte vielleicht die Formulierung "Gegenteil" verwenden sollen.
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ Albert Einstein "Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!" Konrad Adenauer
Zitat von FelixM im Beitrag #35ich habe letztes Jahr mit dem Gedanken gespielt, in das Dorf Armitage zu fahren. Das liegt an der WCML, hat aber keinen eigenen Bahnhof (mehr).
Busunternehmen ergoogelt, Buslinie herausgesucht. Preisauskunft: Fehlanzeige. Auf der Website stand zum Fahrpreis: "Ask Driver".
Fand ich reichlich seltsam.
Ich könnte jetzt sagen: Von Stafford mit dem 825, 827 oder 829 mit Arriva West Midlands - Tageskarte kostet 6,20 GBP. Nur eine kurze Recherche von 2 min. :-)
Aber das wäre unfair. Das Ermitteln von Buslinien und Preisen ist tatsächlich für den ungeübten Gelegenheitsfahrer - nun sagen wir, etwas schwierig. Vor allem das Herausfinden, WER überhaupt fährt. Allgemein kann man aber sagen - in Stadtkernen bist du bei 1 ... 3 GBP, Tageskarten in der Regel 4 ... 5 GBP, außerhalb 6 ... 8 GBP. Ausnahmen sind Linien wie Salisbury - Stonehenge, die etwas teurer sind, dafür aber recht einfach zu finden.
Hier in Yorkshire solltest du die 7-stelligen Haltestellenkümmern kennen, damit du online den Busfahrplan aufrufen kannst.
Zitat von Dieselpower im Beitrag #34- Der Mülleimermangel ist kein seltenes Phänomen, oder sie sind gut versteckt, ich hab die aufgehängten Müllbeutel eher an kleinen Stationen in Erinnerung, aber die leere Sandwichverpackung bzw. PET-Flasche habe ich schon oft gefühlte kilometerlang im Bahnhof herumgetragen auf der Suche nach einem Abfallkorb, es sind definitiv DEUTLICH weniger als bei uns vorhanden
Kann ich, wie schon gesagt, nicht teilen. Unauffällig mögen sie manchmal sein, ja.
Zitat von Dieselpower im Beitrag #34- Was die angesprochene Kapazität der Strecken anbelangt, das mag ich nicht so ganz glauben, daß die Strecken da nicht mehr hergeben, schließlich gibt es z.B. auf der West Highland Line 10 Bahnhöfe zwischen Helensburgh und Fort William, auf denen gekreuzt werden kann, die beiden bahnsteigfreien Loops "Glen Douglas" bei 15mi21ch und "Gorton" bei 57mi40ch noch nicht mitgezählt. Selbst auf der knapp 40 Meilen langen Mallaig Extension finden wir zwei Kreuzungsbahnhöfe, die die Strecke in 3 etwa gleich lange Abschnitte unterteilt. Mit RETB sind elektronische Tokens von Bahnhof zu Bahnhof möglich, da muß doch mehr gehen, wenn man will...oder habe ich da jetzt keine Kenntnis eines bestimmten Details? Ich lasse mich ja auch gern belehren...
Belehren ist so gar nicht mein Ding. Jeder bringt seine Kenntnisse und Erfahrungen ein, und auch wenn ich hier arbeitete muss ich nicht immer alles wissen.
Die West Highlands sind nicht ausgelastet. Hier sind noch einige Trassen frei, welche für touristische Zwecke genutzt werden können, aber auch für betriebliche wie Schneepflüge, RHTT usw. Fracht wird ja leider nicht wieder so schnell kommen. RETB ist übrigens ein Auslaufmodell, welches durch ERTMS ersetzt wird.
Zitat von Dieselpower im Beitrag #34- Einhalten der Regeln ist mir als Eisenbahner durchaus sehr wichtig, das gilt auch - und besonders - für mich selbst, ich sprach von "versehentlichem Übertreten", wenn wirklich nur die Spitze meiner Schuhe die gelbe Linie geringfügig überragt - Ist mir tatsächlich schon 3x so widerfahren - Rüge, weil die Zehen "überragten", was bei Schuhgröße 13 auch schnell mal passieren kann... Es war nicht vom völligen Ignorieren und Überschreiten von Linien und Schildern die Rede.
Briten sind hier eben sehr genau. ;)
Zitat von Dieselpower im Beitrag #34- Okay, der ÖPNV besteht nicht nur aus Schienen, da hast Du recht, aber das Bussystem, das in UK durchaus gut sein soll, haben wir noch nicht ausprobiert, dann greifen wir doch einen oder zwei Tage auf Arnold Clark Rental zu, oder marschieren eben...
Ich bin natürlich auch häufiger mit dem Auto unterwegs, aber nutze auch gerne die Busse und kann nur empfehlen, das mal auszuprobieren (nicht in den Nationalparks in Yorkshire in der Woche - da verkehren die Linien nur eingeschränkt).
Zitat von Dieselpower im Beitrag #34Zum Thema Restriktionen und Entgegenkommen muß ich eine kurze Geschichte loswerden...das wäre mit zwei Sätzen zu knapp gewesen... Wir kamen vor einiger Zeit mal mit dem Caledonian Sleeper in Euston an, und wollten das obligatorische Ankunftsbild von der 90er machen, zumal die noch EWS-Livery hatte. Da uns die Railways-bye-laws schon seit dem ersten UK-Urlaub bekannt sind (Man findet sie ja auch z.B. im jährlich erscheinenden abc-Rail Guide, trotzdem Danke für den Hinweis), bemühten wir uns auch, diese einzuhalten (Abebben des Fahrgaststroms abgewartet, keine Stative oder Blitz benutzt), doch noch vor dem ersten Bild wurde uns vom Staff das Fotografieren untersagt bzw. wir wurden aufgefordert, uns eine Genehmigung einzuholen. Nun ja, da es nur um das Ankunftsbild ging, und Euston so fotogen ja auch nicht ist, gingen wir dann einfach, und verbrachten noch etwas Zeit in Paddington, doch auch hier wurden wir noch vor dem ersten Auslösen relativ barsch zur Reception gebeten, wo wir - um dann einen Besucherausweis zu erhalten - uns samt Handynummer registrieren lassen mußten, Safety-Instructions gegenzeichnen, die vsl. Anzahl der Bilder, die wir machen wollten, angeben und versichern, diese Bilder nicht kommerziell zu verwerten. Da wir den Besucherausweis auch wieder zurückgeben mußten, alles in allem ein großer Aufwand von fast einer halben Stunde an Formalitäten. Das fand ich schon etwas übertrieben, zumal wir uns wirklich grundsätzlich IMMER an die Guidelines halten. Allerdings war das bisher auch das einzige Erlebnis dieser Art und Größenordnung. Und - das war in der Tat blöd formuliert - die freundlichen Mitarbeiter sind tatsächlich die Regel, nicht die Ausnahme...ich hätte vielleicht die Formulierung "Gegenteil" verwenden sollen.
Es gibt solche empfindlichen Momente meist dann, wenn die Sicherheitslage etwas kritischer eingestuft ist. Das muss nicht immer bekannt sein, ist aber ab und an der Grund.
Da (https://www.arrivabus.co.uk/midlands/bus-tickets/) steht, dass es auch Einzeltickets gibt. Das kostet bestimmt weniger als eine Tageskarte, zumal ich an verschiedenen Tagen hin- und zurück gefahren wäre.