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Dieses Thema hat 29 Antworten
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 Spur OO
Seiten 1 | 2
rowing-freak Offline



Beiträge: 92

21.05.2013 13:29
Umstieg Antworten

Hallo erstmal,

Ich wollte jetzt schon seit einiger Zeit ein eigenes englisches Layout bauen, bis jetzt in N.
Jedoch haben mich mittlerweile mehrere Gründe dazu bewogen, dass ich mit OO bauen möchte... Jedoch weiß ich über OO nicht besonders viel und deswegen möchte ich euch mal kurz erklären was ich vorhabe und würde gerne wissen, ob ihr denkt es sei machbar.

Es sollte etwas aus London werden, wenn es auf gar keinen Fall möglich ist, dann eben Fremo, aber ich hoffe London würde gehen.
Zu meinen Platzverhältnissen: der Raum für fix aufgebautes ist 180cm lang und 130cm breit, jedoch ließe sich in eine Richtung ein abbaubarer Fiddle Yard anschließen. Jetzt das eigendliche Thema:
Mir fielen drei Varianten eines Londoner Layouts ein:

a) Ein reines Personenverkehr Layout, z. B. Tube oder London Overground oder eine Mischung davon. Bei dieser Variante wäre eine Art Faller-car-system denkbar oder änliches, das ganze eher in zentra-London angesiedelt, mit typischen Merkmalen. Da wäre wohl jede Era denkbar, passend wäre auch ein Depot zusätzlich oder gar allein als Anbau für spätere Erweiterungen.

b) Mir würde auch ein reines Güterverladungs/Rangierlayout sehr gut gefallen, mit verschiedensten Anschließern und rangiermöglichkeiten, wobei es sich hier anbieten würde verschiedene funktionierende Anschließer zu bauen, z. B. eine funktionierende Kohleverladung, als Mechertroniker ist das wohl möglich... Das wäre wohl irgendwas in Era 3-5

c) Eine Mischung aus a und b, jedoch weiß ich nicht, ob das realistisch machbar ist, denn nur ein bisschen längere Züge würden schon nicht fahren können und Mischbahnhöfer wären mir in London nicht bekannt, was vielleicht denkbar wäre, wäre eine Tube-Station unter dem Güterbahnhof oder nur ein ganz kleiner Personen oder Güterbereich, jedoch habe ich die Angst, dass das ganze dann zu überladen werden würde.

Mich würde nun interessieren: Ist das ohne herumquetschen machbar? Was ist am preiswertesten (bei mir leider wichtig). Kann man sich viel mit Elektronik befassen? Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir Hinweiße und Ratschläge geben konntet

Schöne Grüße
Severin


FelixM Online

BBF- und BBF-Wiki-Admin


Beiträge: 4.153

21.05.2013 15:13
#2 RE: Umstieg Antworten

Hallo rowing-freak,

das ist ja interessant! Ein weiterer 00-Bahner, herzlich willkommen. Beide Baugrößen, sowohl 00 als auch N, haben ihre Vor- und Nachteile, mehr will ich dazu gar nicht sagen.

1,8m mal 1,3m hört sich nach einer Heimanlage "Continuous Run" an. Liege ich damit richtig? Oder willst oder kannst du eine offene Anlage bauen?

London ist vielfältig, und du kannst sicher nicht alles darstellen. Hast du eine präferierte Region oder Bahngesellschaft? Eine bestimmte Epoche? Und bist du eher interessiert am Spielwert oder an der Bastlerwerk, das hinter so einem Projekt steckt?

Und Fremo ist keine Alternative zu London , sondern steht für Freundeskreis europäischer Modellbahner (eingetragener Verein). Den gibt es bestimmt auch in AT.

Viele Grüße
Felix

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McRuss Online

IoS Chief Mechanical Engineer


Beiträge: 4.062

21.05.2013 15:36
#3 RE: Umstieg Antworten

Hallo Rowing-Freak,

schade zunächst das es in N wohl nichts wird. Nun zu OO. Also bei 1,8 x 1,3m läßst sich als Oval nichts üppigs bauen, da als Mindestradius 45cm bei 00 empfohlen ist.
Da bleibt Dir gerade mal knappe 80cm gerade Strecke übrig.
Ich würde daher an Deiner Stelle Variante B versuchen, als Timesaver, da kannst Du dann auch mit weniger Tiefe arbeiten, an beiden Enden noch einen FREMO Anschluß
berücksichtigen, und Du kannst das ganze dann ggf. auch bei einem FREMO Treffen als Modul einstellen. Dazu kannst Du dann für Zuhause je nach Wunsch rechts oder links
ein Fiddle anschließen.
@Felix, auch in Österreich gibt es FREMO Mitglieder, eines aus dem Wiener Raum kenne ich persönlich und hat auch bei einen der Hanauer Treffen bei mir genächtigt.

Markus


rowing-freak Offline



Beiträge: 92

21.05.2013 15:49
#4 RE: Umstieg Antworten

Ähh sorry, aber was ist ei contionuous run?

Der Bereich der mir am meisten gefällt wäre die Innenstadt, da kann man aber nicht so viel mit Bahn machen... Außer Tube natürlich!
Am interessanten wäre natürlich ein kleiner Güterbahnhof, welche Gesellschaft hatte in Greater London diel größe Gütermenge? Die Region in London ist egal, aber Era 3 wäre interessant, wenn es ein Güterbahnhof werden würde.

Es soll eine gute Mischung sein, nicht nur Bahn nicht nur Bastelei...

Ohh, ich habe gedacht, es sei eine Modulbaugruppe :o

Schöne Grüße
Severin


Class150 Offline




Beiträge: 1.753

21.05.2013 16:26
#5 RE: Umstieg Antworten

Ein Continuous Run ist ein Oval, auf dem die Züge (theoretisch) ununterbrochen fahren. Natürlich hat man einen Schattenbahnhof, auf dem man sie anhält und einen anderen los lässt.
In der Innenstadt hast Du oft viergleisige Strecken (2 Gleise Slow Line und 2 Gleise Fast Line), was bei Dir vom Platz gar nicht geht. Wie Markus schon schrieb, kann man auf 1,80 Metern Breite in 00 unter Ausnutzung des letzten Zentimeters nur ein zweigleisiges Oval bauen, das dann Kurven im Mindestradius hat und vorne 80 cm (das ziemlich genau ein dreiteiliger Triebwagen) gerade Strecke. Auch die Kapazität des Schattenbahnhofs ist entsprechend, da wird nicht viel mehr gehen, also eine eher unbedeutende Strecke aus der Stadt raus und da auch nur Vorortzüge mit 3 oder 4 Wagen und in jeder Fahrtrichtung auch nur 2 Züge unter, sonst sprengst Du Dein Platzangebot in der Tiefe.

An "Güterbahnhof" bekommt man auf dieser Breite (Fiddleyard nicht mitgerechnet) in 00 einen "Timesaver" (das ist ein Rangierspiel aus einer Umfahrmöglichkeit für 2 Wagen und diverse Stumpfgleise als Industrieanschluss) unter. Such mal mit Google, es gibt dazu viele Informationen, Wikipedianeinträge und Gleisplanbeispiele. Die Kapazität bei dieser Breite liegt, wenn man mittlere Weichen benutzt, bei ca. einer Rangierlok (0-6-0 Dampflok, die ersten Diesel-Rangierloks, die später in den Classes 03 bis 08 landen sollten, wurden auch schon von den 4 großen Gesellschaften entwickelt) und der Aufgabe, 3-4 stehende, kurze Wagons gegen die gleiche Anzahl neu eintreffender Wagen auszutauschen. Die Tiefe bekommt man dann allerdings problemlos auf 30-50 cm runter.

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FelixM Online

BBF- und BBF-Wiki-Admin


Beiträge: 4.153

21.05.2013 16:29
#6 RE: Umstieg Antworten

Hallo,

"Continous Run", zu deutsch "Ständiges Fahren", besser bekannt als geschlossene Bauweise bedeutet, dass Züge einen Kreis befahren. Offene Bauweise bedeutet dagegen, dass die Anlage langgestreckt ist, die Anlage dafür aber schmal ist. Die Züge fahren dann hin- und her (oder bei entsprechendem Platz mit Kehrschleifen am Ende auch wie eine Art Kreis). Typisch für eine geschlossene Anlage ist die "Modelleisenbahn-Platte" auf einem Tisch, während typisch für eine offene Bauweise eine Immer-an-der-Wand-entlang-Anlage ist.

London hatte große Güterbahnhöfe. Ich kann dir nicht alle auflisten, aber ich empfehle dir, mal ins RMweb zu schauen: www.rmweb.co.uk
Einen großen Bilderschatz aus vergangenen Zeiten beherbergt außerdem flickr: www.flickr.com

Ansonsten versuch einfach mal, dich bei den 00-Modellen umzusehen. Schau mal, was dir gefällt. Das ist wohl der bessere Ansatz gegenüber "Ich will genau diese Lok im Modell", denn gerade die Era 3 und früher stehen nicht so gut da, wenn es um Repräsentationen im Modell geht.

Felix

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rowing-freak Offline



Beiträge: 92

21.05.2013 16:43
#7 RE: Umstieg Antworten

Ist auf 180 cm nur Platz für so wenig? Ich werd mal wenn ich zu Hause bin ein bisschen regagieren, planen und mich bei den Modellen umschaun...
Ich stell dann meine Ergebnisse rauf :)

Schöne Grüße
Severin


Class150 Offline




Beiträge: 1.753

21.05.2013 16:58
#8 RE: Umstieg Antworten

Ja, ist es...

Ich kann Dir gleich von zu Hause mal ein paar Gleispläne anhängen, was man so auf 1,60 bis 1,80 Metern (nicht) unterbekommt...

Edit:
Wie versprochen der Gleisplan eines in der Bedeutung winzigen Terminus, so was würde man in einer Market Town mit 2000 oder 3000 Einwohnern finden. Ein Kästchen sind 20 cm, der Plan also 1,80 x 0,4 m. Die Aufgabe war schon ziemlich heruntergedampft:
- Streckenlok (Class 31 - zwei Wagenlängen) bringt 4 Wagons, rangiert sie in die Anschlüsse und nimmt die dort noch stehenden wieder mit - der obligatorische Brake Van ist auch dabei
- Streckenlok kommt mit einem einzelnen Coach, muss diesen umlaufen, zwei Insulfish anhängen und mit diesem Zug wieder abfahren
- Zweiteiliger DMU kommt, hält am Bahnsteig (stört dabei ggf. das Rangierspiel) und verschwindet wieder

Die Class 31 ist im Vergleich unter den Dieselloks trotz ihrer hohen Nummer kein Monstrum. Die schwächeren Type 1 (Classes 15 bis 20) sind auch in 00 nur 1 cm kürzer und die meisten Dampfer für gemischen Nebenbahndienst sind entweder auch nicht kleiner als eine 31 oder gleich sehr viel kleinere 0-6-0 wie die GWR Pannier Tanks, LMS Jinty oder SR Terrier - deren Gegenstücke in Dieselzeiten sind dann aber auch mit Güterwagen am Haken die etwas schwereren Shunter wie Class 08 oder 14.

Sowohl N als auch 00 haben wie Felix schrieb definitiv beide ihre Vor- und Nachteile, Daseinsberechtigung und Anhänger. Aber die Faustformel ist, dass Du auf gleicher Fläche in N 4 mal so viel unter bekommst wie in 00 - um den Preis, eine 4 mal stärkere Brille tragen zu müssen...

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Angefügte Bilder:
Timesaver.png  

McRuss Online

IoS Chief Mechanical Engineer


Beiträge: 4.062

21.05.2013 18:24
#9 RE: Umstieg Antworten

Hallo Severin,

lade Dir doch mal Anyrail herunter, das Demoprogramm ist kostenlos, und enthält die Gleise der meisten Modellbahnhersteller.
Zum Thema Timesavers und Microlayouts findest du hier einiges an Information.
http://www.carendt.com/index.html

Markus


rowing-freak Offline



Beiträge: 92

21.05.2013 21:05
#10 RE: Umstieg Antworten

Also ich habe schon zwei Loks gefunden die mir sehr gut gefallen und auch schon einen Plan (leider mit Wintrack gemecht), der ist im Anhang als Pdf dabei :)
Sieht aber ziemlich viel anders aus, ich bin mir sicher, dass ein Fehler dabei ist, weiß nur nicht welcher... Könntet ihr mir da weiterhelfen?

Schöne Grüße
Severin

Dateianlage:
track2.pdf

Class150 Offline




Beiträge: 1.753

21.05.2013 21:33
#11 RE: Umstieg Antworten

Welche Loks denn? Und damit verbunden die Frage: passen die ins Umsetzgleis hinter der Ausweiche? Der große betriebliche Fehler ist, dass Du Dir immer im Weg stehst. Bis zu einem gewissen Maß ist das für ein Rangierspiel erwünscht. Aber Du kannst keine Wagen von links abziehen, weil in den Headshunt eigentlich die Lok nur alleine passen kann. Also musst Du den Brake Van abziehen und in die Abstellung drücken. Dann kannst Du den Zug nur von rechts zerlegen und dabei nicht mal um die abgezogenen Wagen umlaufen. Also kommst Du erst in Steinverladung und an den Güterschuppen, wenn der Rest weg ist und der Loop zum Umfahren wieder frei ist. Außerdem musst Du, wenn Du in die Gütergleise willst, auf die Strecke (also in den Fiddle oder die Cassette) ausziehen. Die Milchverladung ist nur durch eine grausam lange Sägefahrt erreichbar. Dabei nur mit einem Wagen (oberes Ausziehgleis zu kurz) und auch in die Steinverladung kommst Du nur mit einem Wagen nach dem anderen. Steine und Kohle sind "Massengüter". Die nennt man so, weil man sie in großen Massen transportiert. Dort schiebt man größere Züge (5 oder 6 Wagen) langsam unter der Verladung durch und füllt sie entsprechend effektiv.

Tut mir leid für das vernichtende Urteil, das ist eine Spielanlage mit möglichst vielen Gleisen auf möglichst wenig Fläche und ohne Konzept. Das Verhältnis von Fläche zu Gleisen ist bei mir auch schon relativ schräg, aber ein paar elementare Dinge sollte man beachten:
- Es sollte möglich sein, einen ankommenden Zug zu zerlegen (bei mir im Streckengleis) und gleichzeitig den abfahrenden zu bilden (bei mir im Bahnsteiggleis)
- Es sollte möglich sein, mit Lok und zwei Wagen gleichzeitig in zumindest die wichtigsten Gleise zu gelangen
- Eine Umlaufmöglichkeit um den ganzen Zug bringt nur was, wenn man dabei mindestens einen Wagen mitnehmen kann, sonst besser in der Anlagenmitte zwei Wagen umlaufen können

Meine Anlage kann man theoretisch ohne Fiddle betreiben. Man stellt den angekommenen Zug im Streckengleis auf, die abgehenden Wagen in die Anschlüsse und rangiert dann so lange um, bis die Wagen an ihren Bestimmungsanschlüssen sind und die bereitstehenden Wagen einen abfahrbereiten Zug bilden (Brake Van hinten, Lok zeigt in Richtung freie Strecke) Das ist der klassische Timesaver, der hat keinen Fiddleyard.

Ansonsten hast Du vermutlich die engen Weichen benutzt und ich die mittleren. Das ist kein Beinbruch, insbesondere, weil bei Dir eh keine größeren Loks oder Coaches hin kommen. Bei mir in dem Plan habe ich mal die Norm FREMO 00 so weit berücksichtigt und den kleinen Radius vermieden. Es sieht auch besser aus.

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rowing-freak Offline



Beiträge: 92

21.05.2013 22:19
#12 RE: Umstieg Antworten

Das ist mir eindeutig zu kompliziert, ich probier lieber ein Personenlayout... Vielleicht ist das leicht, ich kann Era 9 nehmen und Zentrallondon, oder ist das auch so schwer?

Schöne Grüße
Severin


Class150 Offline




Beiträge: 1.753

21.05.2013 23:28
#13 RE: Umstieg Antworten

Womit wir wieder bei Deinem alten Problem angekommen wären, dass Du von Thema zu Thema und von Era zu Era springst, wenn Dein erster Gedanke nicht passt. Und da ist es leider egal, wie das Thema lautet, so wird es bei jedem schwer, zu einer Lösung zu kommen, die zufrieden stellend ist.
Die Planung ist der dritte von vielen Schritten zur Anlage. Wir helfen Dir gerne bei jedem einzelnen dieser Schritte, aber dann sollte auch so etwas wie ein Fortschritt beim Weg zum Ziel erkennbar sein und nicht täglich ein neuer Ansatz gewählt werden. Denn das wird irgendwann frustrierend für alle - Dich und Deine Berater. Denk dran, dass alle Schritte zur fertigen Anlage mit Wochen und Monaten nur relativ kurz dauern. Mit dem Ergebnis, also der fertigen Anlage, musst Du es dagegen jahrelang aushalten. Wenn das ein Kompromiss ist, dann ist das auch frustrierend - aber nur für Dich, wir müssen die Anlage ja nicht bedienen. Der Weg zur Anlage ist:

1. Was will ich darstellen? Diese Entscheidungen können durch vieles beeinflusst werden.

1a. Welche Region?
Gibt es eine Region, die ich besonders gerne mag und darstellen möchte? Vielleicht ein ehemaliger Urlaubsort oder eine Gegend, von der man mal faszinierende Bilder gesehen hat. Oder hast Du Dir eine bestimmte Lok ausgesucht, die Du unbedingt fahren sehen willst und die es nur in einer Region gab.

1b. Welche Era?
Die Wahl der Era erscheint relativ einfach, aber ich spreche aus eigener Erfahrung, dass dem nicht so sein muss. Ursprünglich habe ich als reiner Anhänger der modernen Bahn ab der Sectorisation 1984 bis heute angefangen. Inzwischen erstreckt sich mein Interesse aber zumindest teilweise zurück bis zu dem Augenblick, als die blauen Pinsel ausgepackt wurden (1964). Der Fokus bleibt allerdings weiter "die schrillsten Lackierungen der 80er, die grellsten Lackierungen der 90er und das Bunteste von heute" Leider gibt es einen Schnitt in den 60er und 70er Jahren, der sich auf eine Eisenbahn auswirkt, die Beeching Axe mit umfassenden Streckenstilllegungen, Rückbau der Gleisanlagen und Reduzierung des Einzelwagenverkehrs. Man muss sich also zumindest entscheiden, ob man davor oder danach bauen will. Ob es dann 1900 oder 1950 vor Beeching bzw. 1985 oder 2010 nach Beeching auf dem Layout ist, kann man nur an Bahnhofsschildern, Autos und ähnlichen Details erkennen, aber kaum am Eisenbahnbetrieb.

1c. Welches Thema?
Das ist die Frage, welcher Modelleisenbahner-Typ Du bist. Felix hat es in Deiner alten N-Diskussion schon mal geschrieben. Stell Dir vor, Du stehst vor Deiner Anlage. Was willst Du jetzt machen?
- Mit wenigen Bedienhandlungen für die Auswahl eines Zuges (oder in der absoluten Ausführung vollautomatisch vom PC gesteuert) fahren die Züge an Dir vorbei, Du genießt den Anblick und sonst nichts?
- Viel Bewegung haben, aber wenig rangieren? Es sollen viele Züge nicht gleichzeitig, aber kurz hintereinander fahren, Du willst das selber steuern (reduziert es auf zwei gleichzeitig, mehr schafft keine Digitalzentrale und noch weniger ein menschliches Gehirn lange unfallfrei). Du setzt mal eine Lok um einen Personenzug um oder ziehst mit einer Rangierlok eine Wagengarnitur ab, vielleicht hast Du einen einzigen, mit wenig Aufwand zu rangierenden Güterzug.
- Es geht Dir nur ums Rangieren, Du willst Dir den Kopf zerbrechen, wie Du mit möglichst wenig Rangieraufwand die komplizierten Wagenstellungen auflöst, einen Zug bildest oder die angekommenen Wagen auf viele Gleisanschlüsse verteilst.

2. Recherche
Wenn Du diese Dinge festgelegt hast, besorgst Du Dir Informationen darüber, wie es dort ist oder war. Du kannst nach Großbritannien reisen und Dir die Dinge vor Ort anschauen. Bei Era 9 siehst Du es "live", bei älterer Eisenbahn gibt es viele Museumseisenbahnen, wo man den Betrieb von damals sehen und erleben kann. Und da ist für die meisten Vorbilder eine geeignete dabei. Außerdem kannst Du im Internet nachschauen oder Bücher bei den einschlägigen Verlagen wie Ian Allan bestellen.
Auch dazu zählt, dass Du nachschaust, ob es das gewünschte Modell in der gewünschten Farbe überhaupt gibt. Anders als bei den kontinentalen Vorbildern von insbesondere DB, SBB und ÖBB, wo es eigentlich "alles" gibt, kann man nicht jedes britische Modell jederzeit in jeder Lackierung bekommen.
Eventuell musst Du noch mal ein Bisschen bei 1. nachbessern. Also zum Beispiel innerhalb der Region den Ort noch mal verschieben oder das Jahr noch ein Bisschen korrigieren, weil ein bestimmter DMU nicht dort, sondern nur 100 Meilen weiter südlich fuhr oder eine Lok erst 1971 in Dein Gebiet umstationiert wurde und Du deshalb nicht 1966 darstellen kannst (alles nur Beispiele...)
Allgemein solltest Du Dir dann auch schon einmal Gleispläne gemäß Deiner Auswahl von Region und Era bei 1. anschauen, um zu gucken, wie man dieses Thema beim Vorbild gebaut hat.

3. Planung
Mit diesen Informationen kannst Du dann einen Gleisplan erstellen - vorausgesetzt er passt in Deinen vorgegebenen Raum. Es gibt den etwas blöd klingenden, aber wahren Modellbahnerspruch: "Ist der Platz zu klein, ist entweder das Thema oder der Maßstab zu groß!" Hier ist auch der "Point of no return". Bis hier hin kannst Du noch relativ problemlos alles auf Null setzen, sollte sich herausstellen, dass es überhaupt nicht zusammen passt. Dann hast Du vielleicht Zeit in den Sand gesetzt - und wenn es zu oft vorkommt, findest Du irgendwann keine Helfer mehr im Forum, die Dich unterstützen. Aber wenn Du die Schritte 1 und 2 sorgfältig ausgeführt hast, brauchst Du an sich keine Angst zu haben, dass alles vergebens war. Vielleicht musst Du noch mal ein paar ganz kleine Korrekturen vornehmen oder die Recherche noch mal intensivieren, bis Du gefunden hast, was Du brauchtest - "There is a prototype for everything", "Es gibt ein Vorbild für alle [unsinnigen] Sachen!" Ganz so einfach ist es zwar nicht, aber es ist oft mit ein Bisschen Suche ein Beweis für vieles zu finden. "Rein schottische" Loks in Wales, Milchtanker in einem Stadtbahnhof ohne Ortsgüteranlagen und vieles mehr.

4. Materialbeschaffung
Deshalb ist 3. der Point of no return, ab jetzt wird es teuer. Nachdem Du einen Gleisplan hast und eine Vorstellung davon, was für Fahrzeuge fahren sollen, beginnst Du, Holz für das Grundgerüst, Gleismaterial und "kritische" Fahrzeuge zu kaufen. Das sind solche mit schlechter Kurvengängigkeit, großen Überhängen oder aus anderen Gründen problematischen Eigenschaften (wenn man unbedingt 5 Open Minerals in das Gleis an der Schotterverladung bekommen will, sollte man auch für Stellproben 5 Stück haben) zu kaufen.

5. Bau
Wenn die ersten Materialien da sind, beginnt der Bau der Grundanlage, also Gestell, Gleisanlagen, Einschottern, Bahnsteige.

6. Ausgestaltung
Hier sind die ganzen kleinen und großen Details drin enthalten, die man nicht für den Bahnbetrieb, aber das drumherum braucht. Dieser Schritt ist unendlich, denn eine Eisenbahnanlage ist nie fertig. Mal hier noch ein Busch extra, der leere Bahnhofsplatz bekommt noch ein paar Leute mehr, die Fensterbänke der Häuser sehen mit Blumenkästen gleich viel freundlicher aus...

Wir helfen gerne, aber irgendwann wollen wir auch mal sehen, dass Du bei Punkt 6 ankommst. Es ist unsere Zeit, die wir in die Unterstützung für Dich und Deine Pläne stecken. Deine Erfolgserlebnisse sind dann auch unsere. Und wenn Du unsere Arbeit mit einem einzigen Handstreich entwertest und was komplett neues anfängst, wird Dir irgendwann keiner mehr helfen wollen, weil für die eingesetzte Zeit nichts zurück kommt.

Wenn Du Dich beim Thema gar nicht entscheiden kannst, bleibt noch der Ansatz, relativ kleiner und modularer Anlagen. Bei Deinem Platz wird das zwar - zumindest in 00, aber so richtig auch nicht in N - nie für einen langen Zug reichen, aber es sollte schon einiges möglich sein. Anstatt eine Anlage fest aufzubauen, baust Du Module zu verschiedenen Themen, die Du platzsparend einlagerst und dann bei Bedarf aufbaust: "Gestern habe ich mit Dampfloks in der Kohleverladung rangiert, heute will ich mal nicht viel nachdenken müssen und einfach ein paar moderne Triebwagen ein- und ausfahren sehen." Damit kannst Du viele Themen erledigen, aber leider musst Du die Schritte 1 bis 6 auch mehrmals durchlaufen, nämlich für jede Modulgruppe einmal.
Das habe ich mit insgesamt drei Themen auch vor, aber ich habe auch demnächst ein 16 Quadratmeter großes Zimmer nur für Modellbahn. Mein Hauptthema "Usk Valley Line" in Spur N ist eine personenzuglastige Strecke mit einigen Güterzügen eingestreut in meiner vom Umfeld absoluten Lieblingsgegend Wales, von 1980 bis heute darstellbar. Diese wird an der Wand entlang ständig aufgebaut sein und ist aktuell in Phase 5. In die freie Raummitte kann ich dann je nach Bedarf einen Arbeitstisch stellen, um Gebäude zu bauen, Fahrzeuge zu reparieren oder ein neues Modul zu erstellen, aber später auch temporär eins meiner beiden anderen Projekte aufbauen.
Projekt 2, ebenfalls in N und hier schon im Ansatz bekannt, ist "Danningham", ein Southern Electric Layout als Tailchaser ("Schwanzjäger" - der Spitzname für ein Oval). Wenig denken, viel fahren sehen, auch mal als Ausstellungslayout zu betreiben. An Network SouthEast faszinieren mich der Überlandbetrieb mit Stromschienen als Betriebskonzept, außerdem mag ich die Lackierung von NSE.
Projekt 3 ist dann das letzte, was noch von den betrieblichen Konzepten fehlt, ein Rangierspiel in 00. Daher bin ich da gerade so gut in den Platzverbräuchen drin und hatte einen fertigen Gleisplan in der Schublade. Das oben war ein verworfenes Konzept. Das endgültige möchte ich natürlich erst mal für mich behalten.
Bei so einer Parallelplanerei ist es entscheidend, sich nicht zu verzetteln. Ich werde bestimmt die beiden Nebenprojekte nicht mit großer Priorität verfolgen. Wenn es sich mal ergibt, wird ein Fahrzeug dafür gekauft, aber definitiv noch nicht gebaut, so lange das Hauptprojekt nicht einigermaßen "fertig" ist. Also mindestens der Endbahnhof sich in Phase 6 befindet und mit einem Fiddleyard Betrieb erlaubt. Die Spur-N-Fahrzeuge müssen bis da hin dann eben ab und zu mal auf dem Hauptlayout oder bei einem Modultreffen fahren und sollte ich irgendwann ein erstes 00-Fahrzeug haben, muss es sich erst mal auf der H0-Vereinsanlage austoben. Wenn man gleich drei Baustellen parallel eröffnet, wird keine fertig und das ist auch wieder unbefriedigend. Aber man sollte sich diese Hintertür wenigstens offen halten und wissen, dass man mit Modulen auch mehrere Themen nacheinander abgrasen kann.

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McRuss Online

IoS Chief Mechanical Engineer


Beiträge: 4.062

22.05.2013 05:11
#14 RE: Umstieg Antworten

Hallo Severin,

ich kann Mirko bei seiner Aufzählung nur beipflichten.
Ich hab mir mal ein paar Gedanken gemacht.
Der Gleisplan basiert auf Peco Code 100 und einigen Peco Settrack Elementen.
Du hast hier einen kleinen urbanen Terminus, die Gleise führen unter einer Brücke/Bahnhofsgebäude.
Dort gibt es ein kleines Parcel/Mail Distribution Centre, wo CCTs und GUVs be- und entladen werden.
Desweiteren gibt es dort ein kleines Railway Warehouse wo Stückgüter umgeschlagen werden.
Dann geht es weiter in ein industrielles Gelände. Dort dominieren drei Warehouses wo verschiedenste
Güter eingelagert und umgeschlagen werden. Als Clou könntest Du dort eine funktionsfähre Wagendrehscheibe
mit dem dazugehörigen Seilzugsystem zur Beförderung auf das rechtwinkelig abgehende Gleis bauen.
Dazu gibt es dort auch ein kleines Heizöl/Dieseldepol. Auch hier gibt es eine Umfahrmöglichkeit.
Dann geht es weiter zum abnehmbaren Fiddle Yard.
Je nach Era kannst Du dort im Personenverkehr kurze Tenderloks mit 2 bis 3 Coaches einsetzen (z.B. Standart 4)
DMUs oder eine 24, 25, o.ä.
Die Parcel Vans, GUVs, CCTs werden mit einem eigenen Zug zugestellt, Zuglok siehe Personenzug.
Die Güterwagen werden per Rangiereinheit mit kleinen Tenderloks ala Terrier, Pannier oder Class 04/08 zugestellt.
Das Ganze müßte aber dann von zumindest 3 Seiten zugänglich sein, wenn man damit spielen will.
Wenn es nicht gebraucht wird kann man es dann in eine Ecke/Nische stellen.



Markus


rowing-freak Offline



Beiträge: 92

22.05.2013 14:54
#15 RE: Umstieg Antworten

Hallo,
Ja ich weiß ich ändere meine Meinung oft, aber das Problem hatte ich scho immer, sorry.
Ich habe immer wieder Ideen, die einfach übertrieben sind. Aber die Meinung ist wieder wie vorher mit dem Güterbahnhof ;)

Der Plan ist ja genial! Wirklich toll, den muss ich mir zu Hause noch genauer anschaun! Wegen der Sache zuvor mid den Loks, mir gefallt ein Zweiteiliger Triebwagen (den Namen weiß ich nicht mehr) oder die Banana gut...
Ich hoffe einer davon würde gut passen, nur so, kann man auch Code 83 verwenden?

Schöne Grüße
Severin


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