So, seit einigen Wochen spreche ich auch DCC. Es hat lange gedauert bis ich mich jetzt für ein, in meinen Augen, vernünftiges DCC System entschieden habe. Angefangen hat die Suche vor fast zwei Jahren, als der erste Besuch bei den Great-britN Leuten anstand und ich meine Loks programmieren wollte. Gängige DCC Zentralen wie Uhlenbrock Intellibox, Digitrax, Lenz, Tran, etc. waren mir zu teuer und die günstigeren (Roco Multimaus) hatten nicht die Features die eigentlich jede Zentrale haben sollte, zB. auslesen von CVs. Nach einer ordentlichen Trade-off Analyse, in der ich Sachen wie Verfügbarkeit, Unterstützung für OS X und Berichte aus den verschiedensten Foren berücksichtigt habe, kam ich erstmal zu der Entscheidung nichts zu kaufen, da für meine Anforderungen die Zentralen mit unnötigen Dingen wie Motorola, Selectrix und solchem Kram aufgeblasen sind und ich die Preise dafür nicht zahlen wollte.
Aber dann bin ich auf der Insel doch noch fündig geworden. Eine echte Alternative für DCC Zentralen die bezahlbar ist: - Einfaches Setup - CVs auslesen und abspeichern - super einfaches programmieren, bei dem man sieht was man tut - bis zu 10 Loks gleichzeitig fahren, ohne Booster immerhin noch 3 - 4 Loks
Das Teil nennt sich SPROG II DCC und wird über USB an den eh schon vorhandenen Laptop angeschlossen. SPROG II ist ein DCC Interface. In Verbindung mit der Software JMRI - DecoderPro wird der Laptop zur DCC-Zentrale mit Fahrregler, Programmer und Datenbank mit allen programmierten Loks. Das winzige Teil kostet 50 GBP. Die Software kostet nichts. Beim großen blauen C habe ich mir noch ein 12V/DC Steckernetzteil mit 2A besorgt. Den runden 12V Stecker habe ich abgeschnitten und die Kabel mit dem SPROG II verbunden. Für OS X musste ich nur noch die aktuellen USB Treiber downloaden und installieren.
SPROG II an die Steckdose, Kabel ans Gleis und USB Stecker in den Rechner. Dann JMRI DecoderPro gestartet, SPROG DCC als Interface ausgewählt und schon konnte ich Loks DCC fahren und auslesen. DecoderPro zeigt für jeden Decoder genau die CVs an die vorhanden sind und hat diese schon sinnvoll in Gruppen zusammengefasst, so dass man nicht mit zuviel Information erschlagen wird. Inzwischen habe ich auch schon die Decoder-Beschreibungen für Tran, Lenz, TCS, Kühn, Zimo, ESU und Bachmann aktualisiert. Wusstet ihr, dass zB. der NMRA 6 Pin Bachmann-Decoder 36-558 eigentlich ein Soundtraxx ist?
Für mich ist SPROG II DCC in Verbindung mit JMRI DecoderPro ideal. Die perfekte Kombination, um auf dem Küchentisch bequem Loks zu programmieren. Damit kann man auch eine kleine Anlage oder Testkreis mit 3 Loks betreiben und mit einem zusätzlichen normalen DCC-Booster bis zu 10 Loks. Mehr Bedarf sehe ich in absehbarer Zukunft gar nicht.
JMRI kann auch mit anderen DCC Systemen verbunden werden, da es u.a. LocoNet, XBus und CAN der gängigen Hersteller unterstützt. Alles was ich jetzt mit dem SPROG II programmiere und speichere kann ich dann weiternutzen, falls wirklich mal Bedarf nach einem aufgeblasenen System besteht.
Vielleicht ist das für jemand anderen auch eine Alternative.
Und nach soviel Lobpreisungen noch der Disclaimer, sonst kommt noch jemand auf Ideen: "Ich bin in keiner Art und Weise an SPROG II und JMRI involviert oder beteiligt. Ich bin nur ein sehr zufriedener Kunde".
Wie schon geschrieben, der SPROG II ist ein reines DCC Interface zwischen Laptop und Gleis und hat intern 10 Slots. Diese werden zyklisch aktualisiert, wie es der NMRA DCC Standard vorschreibt. Ideal für zuhause. Für ein Modularrangement sind 10 aktive Adressen wahrscheinlich zu wenig. Dafür habe ich den SPROG II aber auch nicht. Und da der SPROG II ein reines DCC-Interface ist, gibt es natürlich auch keinen Datenbus zum anschließen. Man schließt ja auch nichts Anderes außer Gleis und Weichendecoder, etc. an den DCC Ausgang einer Zentrale an.
Wenn du LocoNet oder XPressNet, oder sonst was, möchtest, dann wird das über ein entsprechendes Interface am Laptop angeschlossen. Für LocoNet gibt es zB. den LocoBuffer-USB (ca. 45 EUR umgerechnet). Damit könnte der FREDi Input für den Laptop sein. Die Software JMRI wird dann die LocoNet Befehle lesen und die Daten vom FREDi über den SPROG II als DCC auf das Gleis geben. Und das alles ohne Uhlenbrock oder Digitrax Zentrale. Man kann auch Lenz LI-USB an den Rechner anschließen. Dann kann JMRI halt XPressNet. Das hat aber alles nichts mehr mit dem SPROG II zu tun, sondern damit welchen "Datenbus" du anschließen möchtest.
Zusammengefasst: 1. Der Laptop ist die Zentrale 2. SPROG II gibt das DCC Signal vom Laptop auf das Gleis aus 3. LocoBuffer-USB gibt die LocoNet Befehle an den Laptop
Besonders gefällt mir, daß die Software auch unter MacOS läuft. Seitdem ich zufriedener Apple-User bin, habe ich eine leichte Abneigung gegen Windows-basierte Programme.
Und wenn ich Fragen habe, kann ich mich an dich wenden.
Bringst du das Teil zum Forentreffen im Juli nach Lohr mit?
Zitat von blackmoor_valeDas hört sich recht interessant an.
Besonders gefällt mir, daß die Software auch unter MacOS läuft. Seitdem ich zufriedener Apple-User bin, habe ich eine leichte Abneigung gegen Windows-basierte Programme.
Das J in JMRI (sprich djimmerie) steht für Java, und das läuft auf vielen Betriebsystemen. Und für den USB Chip im SPROG gibt's die passenden Treiber vom Chip-Hersteller.
Zitat von blackmoor_valeUnd wenn ich Fragen habe, kann ich mich an dich wenden.
Gern.
Zitat von blackmoor_valeBringst du das Teil zum Forentreffen im Juli nach Lohr mit?
Kann ich machen. Und soll ich gleich den JMRI Download und die USB-Treiber von FTI auch mitbringen?
Aber vergiss nicht, wir wollen zwischendurch auch ein paar Züge über die Module fahren. Ich habe am Wochenende angefangen meine Loks zu programmieren und zu tunen - und auf einmal war's schon wieder Montag. - Nicht weil das so langsam geht, sondern so schnell. Immerhin habe ich 5 verschiedenen Decoder in Dapol und Grafar Loks ausprobiert. Dazu vielleicht mal ein eigener Beitrag.
Ich habe mal beim Hersteller der Sprog nachgefragt. Die Sprog kann mit Boostern bis zu 16 Loks gleichzeitig fahren, mehr gebe JMRI nicht her. Also ist die Steuerung auch für kleinere Modularrangements geeignet.
Danke für Deinen Beitrag. Das ist genau das, was mir auch vorschwebt. Ich wollte eh nur eine Handvoll Loks auf meinem Modul betreiben, da reicht eine "einfache Lösung" vollkommen aus.
ich hol mal diesen Thread wieder hervor. Nachdem ich mir ja vor 2 Jahren die Zephyr extra gekauft hatte, bin ich leider nicht sehr zufrieden mit ihr. Sie wurde ja auch schon mal eingeschickt. Damals hatte es die Platine erwischt. Aber sie macht immer wieder Probleme wenn es um die max. Anzahl an Loks geht. Denn obwohl sie laut Hersteller 20 Loks gleichzeitig fahren lassen können sollte, streikt sie bei mir ab 10 bis 11 Loks. Daher werde ich mir in der näheren Zukunft die Sprog 2 bzw. 3 holen. Kannst Du mir daher evtl. sagen ob ich statt des LocoBuffers, auch den PR3XTRA SoundFX USB Decoder Programmer von Digitrax verwenden kann?
Also, das Fahren mit LocoNet Regler (sprich Fredi) mit einem SPROG über JMRI geht nicht. JMRI unterstützt das im Moment nicht. Was geht ist, dass man über WiFi (sprich Android, iPhone, etc.) mit JMRI und SPROG fahren kann.
Ich hatte bereits Änderungen in JMRI feingebaut, damit man auch mit einem Fredi fahren kann. Das ist allerdings durch einen HD Crash verloren gegangen und ich habe noch keine Meinung gehabt, damit nochmal von vorne zu beginnen. Wenn ich mich Recht erinnere, dann gab es im LocoNet-Code keine weitere Unterscheidung zwischen LocoBuffer und PR3.
Ich möchte auch zu bedenken geben, dass der SPROG für ein Treffen wahrscheinlich auch nicht reicht und zusammen mit JMRI auch ab und zu mal stolpert. Das ist für das Programmieren von Loks kein Problem. Aber wenn ständig auf falsch gestellte Weichen gefahren wird, …. Ich weiß nicht. Wenn man den SPROG nur für Weichen und sonstiges Zubehör verwendet, dann würde ich das als machbar ansehen. Für ein Zentrale für Treffen würde ich mich an bewährte Fremo-Technik halten.