ein kleiner Hinweis, sozusagen als Seitendiskussion zur Whitby Town Planung:
Die Idee des Microlayout basiert auf etwas erweiterten Grundzügen, daher hier ganz kurz ein paar Infos
Carl Arendt, der uns leider viel zu früh verlassen hat, betrieb eine der besten Seiten zur Mikrolayout Idee. Zusammen mit Vertretern aus unterschiedlichen Ländern hat er die Micro Idee unterstützt und gefördert. Ein britischer Kollege Paul Lunn hat vor ca 2 Jahren ein viel beachtetes Buch bei Santona heraus gebracht und dabei die Entstehunggeschichte kurz skizziert.
Nicht der Platzmangel hat das Microlayout populär gemacht. Der Vorteil der Mobilität einer solchen Anlage hat sich erst in den letzten Jahren, der zunehmenden beruflich motivierten räumlichen Mobilität, in den Vordergrund gespielt. Viel mehr die Kunst, hier die Malerei und die Fotografie haben das Micro beeinflusst.
Im Englischen ist der Begriff des Cameo verbreitet. Dies ist, wie Wikipedia so schön zu sagen pflegt: das englische Wort für Kamee, ein erhabenes Steinschnitt-Relief
Das Cameo oder Micro begrenzt den zeitlichen, finanziellen und baulichen Einsatz. Die hohe Fertigstellungsrate der Mikros sprich hierbei eine eigene Sprache.
Um die Grenze geht es auch in der Grundidee, sich begrenzen, wie in der Fotografie oder Malerei, einen Rahmen finden und die Kernaussage eines Themas treffen. Das sind die immer wieder verfolgten Ideen der Menschen die in einem Micro etwas anderes sehen als nur eine kleine Modellbahn.
Die von Mirko so gut zusammen gefassten Existenzberechtigungen sind somit ein gutes Bündel der weltlichen Vertreter Pro Micro, die von der Kunst geprägte Seite sollten diese Zeilen beleuchten.
Ich hoffe damit die Idee des Micro in einem etwas erweiterten Rahmen vorgestellt zu haben
Gruß Class37
Menschen hören nicht auf zu spielen weil Sie alt werden. Sie werden alt weil Sie aufhören zu spielen. J.Korth
Zitat von Class150...Meiner Meinung nach haben Microlayouts genau die folgenden Existenzberechtigungen: - Als Notnagel bei absolut "keinem" Platz (18 qm Studentenbude) - Als Präsentations- und Fotografierplattform für Fahrzeugsammlungen - Als Betriebsfläche für themenfremde Fahrzeuge (was ich für meine DB-Züge plane wenn Brecon mal was geworden ist) - Als Selbstzweck für Micro-Layout-Wettbewerbe
Wenn der Platz für eine große Anlage vorhanden ist, sehe ich aber keinen Grund das thema auf ein Microlayout zusammenzudestillieren.
Mirko
Diese Punkte sind bestimmt Gründe für ein Micro, aber, meiner Meinung nach, bei weitem nicht die einzigen. Ich möchte daher ergänzen: - Man kann ein Micro in einem überschaubaren Zeitraum fertigstellen. Die Betonung möchte ich auf fertig legen. - Man kann mit einem überschaubaren Budget auskommen. - Man kann Techniken ausprobieren, z.B. Gleisbau, Oberleitung, Gestaltung - Man kann mehr als Eins bauen, und so mehrere Themen abdecken, z.B. LNER, SR, Modern, Dampf - Man kann mehr als Eins bauen, und dabei besser werden. Bei einem Micro besteht nicht die Gefahr einen Teil der Anlage abreißen zu wollen, weil man in der Zwischenzeit dazugelernt hat. - Man kann mit ihnen spielen.
Interessant finde ich den Kunst-Aspekt aus class37 Beitrag - Komposition und Beschränkung. Und natürlich die Idee ein Micro mit auf Dienstreise zu nehmen - berufliche Mobilität
...und wiedermal habe ich mich nicht an Z gehalten...
Die Anschauung, ein Microlayout nicht als "Notnagel" aus vielfältigen Zwängen, sondern als sozusagen eigenständige Gattung des Eisenbahnmodellbaus anzusehen, gefällt mir sehr gut.
Die Kunst beim Microlayout liegt wirklich in der Beschränkung im Platz. Auf kleinem Raum wird eine Betriebssituation glaubhaft nachgebildet, also der "Extrakt" heraus gezogen. Der Vergleich hinkt zwar, aber die meisten Gemälde von Spitzweg oder Casper David Friedrich sind ebenfalls recht klein, aber sie geben den Moment perfekt wieder.
Und wie schon gesagt, man kann sich herrlich ausprobieren: Stromschiene, Winterlandschaft, eine andere Epoche, andere Nenngröße oder Region ohne daß das Ganze von der Bauzeit her oder finanziell ausufert.
Das bedeutet nicht, daß alle großen Layoutpläne ad acta gelegt werden müssen (Daniel, mach weiter mit Whitby Town). Aber als Zweit- oder Drittlayout -oder Einstieg-, ist ein Microlayout sehr zu empfehlen.
Frage an die ursprünglichen Threadersteller, kann ich dieses Thema nach "Microlayouts" verschieben? Unter "Allgemeines" scheint es mir nicht so recht aufgehoben.