in der aktuellen Ausgabe des (deutschen) Bahn Report wird auf das 20-jährige Jubiläum der Reaktivierung der Strecke Gronau - Enschede im Jahr 2002 eingegangen. Dabei bin ich auf die folgende, interessante Fußnote gestoßen:
"Das Aus für die Strecke kam schließlich am 26. September 1981. Am 15. Juni 1985, einem Samstag, wurde die offiziell nie stillgelegte Strecke dann nochmals für einen Tag planmäßig von Personenzügen befahren. Die Initiative BOREG - Bus op Rails Enschede - Gronau wollte schon damals für eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs werben und setzte an jenem Tag einen von den britischen Firmen British Rail Engineering Ltd. (BRE) und Leyland Bus entwickelten Schienenbus ein. Am Vortag war bereits eine nicht öffentliche Probefahrt auf der Strecke erfolgt. [...] Die öffentlichen Pendelfahrten waren ein großer Erfolg, nutzten doch zahlreiche Fahrgäste die einmalige Gelegenheit für einen Ausflug per Zug über die Grenze. Weitere Aktivitäten der Initiative blieben in der Folgezeit dann jedoch aus."
Wesentliche Zusatzinformationen zu der Veranstaltung, Vorgeschichte und Nachlauf sind aber kaum auf Anhieb ausfindig zu machen. Das Ereignis an sich ist auch auf einer niederländischen Internetseite erwähnt, http://www.bcpeters.dds.nl/spoorzoeker_t...schiedenis.html.
Anzumerken bleibt noch, dass am letzten Betriebstag die bis dato übliche Garnitur aus VT 624 zum Einsatz kam, und die Streckenreaktivierung mit BR 643 erfolgte. Das Fahrgastpotenzial hat sich also glücklicherweise als größer erwiesen, als das mit einem BRE-Bus abzuwickeln wäre. Heute herrscht hier Halbstundentakt.
Wenn man nach BRE/BREL und Nederlands sucht, kommt man neben den o.g. BOREG-Fahrten noch an die Information, dass Arriva auf seinem niederländischen Noordned, also um Groningen und Leuwaarden, einen class 141 Pacer-Einsatz geplant hat. Dieser ist dann aber nicht zustande gekommen, die probeweise in die Niederlande verbrachte 141-Garnitur ist dem Vernehmen nach irgendwo im letzten britischen Einsatzzustand dort abgestellt.
Zitat von haeckmaen im Beitrag #1Anzumerken bleibt noch, dass am letzten Betriebstag die bis dato übliche Garnitur aus VT 624 zum Einsatz kam, und die Streckenreaktivierung mit BR 643 erfolgte. Das Fahrgastpotenzial hat sich also glücklicherweise als größer erwiesen, als das mit einem BRE-Bus abzuwickeln wäre. Heute herrscht hier Halbstundentakt.
Es führt etwas weit weg vom eigentlichen Thema (aber da ich mit gewisser Regelmäßigkeit die Strecke als Passagier gefahren bin, dachte ich, es passt eingiermaßen), aber mit 643ern wird die Strecke immer noch bedient. Dazu ab und an auch mit 644. Der Halbstundentakt auf der Strecke bedeutet allerdings, dass man jeweils Stundentakt nach Münster, bzw. Dortmund hat. Die eingleisige Strecke führt dazu, dass man in Gronau immer den Gegenzug aus Enschede abwarten muss, bevor es weiter geht, was sich etwas ungünstig auf die Fahrzeit auswirkt. Auf den meisten 643ern auf der Strecke ist auch noch ein Gedenkkleber für das 10-jährige Jubiläum der Wiedereröffnung an den Führerständen angebracht (zumindest Münster; die haben bei ihren auch die 1. Klasse abgeschafft, während die Dortmunder diese weiterhin haben). Darüber hinaus hat DB-Regio NRW Münster einen 643er im Einsatz, der mit den Abdrücken von Kinderhänden von vermutlich Kindern aus beiden Ländern bedruckt ist, sowie einem Wahrzeichen von Gronau und Enschede, sowie dem Schriftzug "hand in hand van land tot land" und dem deutschen Äquivalent, das mir gerade nicht einfällt. Hier gibt es Bilder von dem Zug: http://www.moebahn.de/t13085f4-Hand-in-H...nd-zu-Land.html Seit einigen Jahren ist -zumindest für Münster <-> Enschede- eine Elektrifizierung angedacht, da die zwei dreiteiligen 643er, die normalerweise auf der Strecke fahren, wohl an ihre Kapazitätsgrenze kommen. Ich meine mal gehört zu haben, dass man auf die Elektrifizierung warten wolle, anstatt jezt z.b. mit lokbespannten Zügen mit mehr Kapazität zu fahren. Dann würde man die Strecke gleich nach Zwolle durchverbinden, was auch den Umstieg in Enschede einsparen würde. Wenn man das macht, könnte ich mir vorstellen, dass es Sinn macht, in Enschede die Weiche wieder einzubauen, auf die man damals verzichtet hat, sodass sich in Enschede zwei Züge kreuzen können. Derzeit liegt noch ein Gleis "ungenutzt", wobei aber das Gleis und der Bahnsteig noch da sind. Der Bahnsteig ist aber zum Gleis hin abgezäunt, da er auch als Zugangsweg zum Rathaus von Enschede und den nördlichen Stadtteilen genutzt wird. Das müsste man umbauen, genauso wie Gleis 4 in Enschede, wo die Züge aus Deutschland derzeit ankommen. 4b ist für Züge nach Deutschland, 4a ist für Züge in den Niederlanden (Nahverkehrszüge Enschede - Zwolle). Es ist aber ein Gleis, wobei jeweils ein Prellbock in niederländische, bzw. deutsche Richtung, sowie ein Fußgängerweg zwischen den Prellböcken eine Durchfahrt verhindern. Verglichen mit den Versuchen mit dem Railbus ist dies immerhin eine freudige Entwicklung