Hallo! War vor ca. 2 Wochen im NRM in York und habe ein Prunkstück britischer Eisenbahntechnik leider nur in Einzelteilen gesehen: 4472 Flying Scotsman - sicherlich ein ungewöhnlicher Anblick. Ich hoffe, die bringen auch alle Teile wieder richtig zusammen! Gruß, Henning
als Torsten und ich im Juni dort waren sah es auch nicht viel anders aus. Wenn ich am Sonntag wieder zuhause bin, schau ich mal in meinen Bildern nach da kann man dann mal vergleichen. Ich glaub als wir dort waren befand sich neben der Class 20 noch eine Deltic in der Reperaturhalle.
ja die D8000 sowie die KOYLI werden aufgearbeitet! Warum der grüne Blitz so lange braucht verstehe ich auch nicht, aber ich denke wenn die Finanzen nicht da sind wird halt pausiert bis die Spendenkonten eine "angenehme" höhe haben, oder die Lok hat einen etwas schwirigeren Schaden gehabt sodas das wichtige "Ersatzteil" noch nicht angeliefert ist!
Die Flying Scotsmann wurde vor einiger Zeit mal schnell,schnell,schlecht generalüberholt um sie wieder auf die Schienen zu bringen.Dann wurde sie wohl über die Jahre ziemlich runter gefahren.Jetzt haben sie den Salat und es wird teuer und dauert halt. So sollte mann mit einem "fast" National Heiligtum eigentlich nicht umgehen.
Die unerwarteten Probleme bei der derzeitigen Restaurierung von Flying Scotsman geistern derzeit auch in großem Umfang durch die britische Eisenbahnpresse. Das Problem, dass bei der vorangegangenen Restaurierung offenbar nicht 100 % gearbeitet wurde, ist schon genannt worden. Ein weiteres Problem ist, dass das National Railway Museum, das die Lok bekanntlich nach der Pleite der vorherigen Betreibergesellschaft teuer gekauft hat, den Kessel der Lok an Mr. Jeremy Hosking verkauft hat, der diesen als Ersatzkessel für seine A 4 "Bittern" verwenden will.
Schon seit vielen Jahren ist der fliegende Schotte nämlich mit einem fast baugleichen A 4 - Kessel unterwegs gewesen, weil der Originalkessel schwer zu behebende Schäden aufweist. Nach dem Fristablauf hat sich das NRM dann entschlossen, die Lok wieder mit ihrem Originalkessel zu restaurieren und den bis dahin verwendeten Kessel verkauft. Die Gründe dafür dürften einmal das Streben nach Originalität gewesen sein, wohl aber auch, um die damals horrende Geldausgabe durch den Verkaufserlös ein wenig zu mindern.
Die Quittung hat man jetzt bekommen, indem immer neue schwere Schäden an dem Originalkessel festgestellt worden sind. Man munkelte sogar, dass der Kessel die letzten 20 Jahre ungeschützt im Freien gelgert worden sei. Im Endeffekt wird die Restaurierung wohl wieder mal das Budget sprengen.
Ich denke aber trotzdem, dass die Lok vielleicht 2010, spätestens 2011 wieder unter Dampf stehen wird. Dazu muss man sich die Bedeutung ds Flying Scotsman für die Briten (nicht nur für die Eisenbahnfreunde) vergegenwärtigen. Die Lok wird dort als die "weltberühmteste Dampflok" angesehen und ist schon fast ein Nationalheiligtum. Deshalb werden sicher weder Mühen noch Kosten gescheut um die Lok betriebsfähig zu restaurieren.
Und wieder einmal blickt der deutsche Eisenbahnfan neidvoll über den Ärmelkanal. Ach würde sich das DB-Museum doch auch nur annähernd so um die betriebsfähige Unterhaltung seiner Museumsstücke kümmern ...
Ein wares wort hast du gesprochen, wegen die Deutsche Bahn Museum. Aber nicht nur das museum, sondern alle die jenigen die bei der Bahn was zu sagen haben. Leider gibt es in Deutschland KEINE hoch-rangigen leute bei der Bahn die sich für die Bahn richtig interressieren, sondern nur für das prinzip "immer mehr gewinn zu machen, kostet es was es will". Diese denk-art, zusammen mit eine disinterresse an dampfloks, weil sie nur "alte vergangenheit" die kein platz in den heutigen "super-technische" welt haben macht die grund unterschied zwischen hier und "da druben". Wer in Deutschland wurde es zulassen, das eine neue dampflok gebaut sollte, und, noch wichtiger, wer wurde eine solche lok auf DB gleisen fahren lassen ? Technisch gesehen, ist Deutschland zu eine tote, statt eine lebendige museum geworden.
Bin ich froh, das ich die Englische dampfbahn, damals wie heute erleben dürfte !
Dieser Tage habe ich die Januar-Ausgabe von Heritage Railway bekommen. Darin wird von weiteren großen Problemen bei der Restaurierung des Flying Scotsman berichtet.
Die neuen Probleme sind bei den Antriebsachsen entstanden. Man hat beim Vermessen festgestellt, dass das Spurkranzinnenmaß erheblich zu gering ist. Das wird wahrscheinlich bedeuten, dass für die drei Treib- und Kuppelachsen neue Radreifen angefertigt werden müssen. Das ist zwar nicht unmöglich, kostet aber einen Batzen Geld. Und vor allem wird sich die - von den Briten sehnsüchtig erwartete - betriebsfähige Rückkehr von "Scotsman" auf das Schienennetz noch weiter verzögern. Vor 2011 dürfte die Lok wohl nicht mehr aus eigener Kraft fahren.
Besser sieht es dagegen bei anderen Restaurierungs- und neubauprojekten aus:
Die Jubilee Class "Galatea" soll in kürze weder dampfen. Ihr werdet Euch erinnern, das ist die Jubilee, die einst beim Rangieren auf dem Schrottplatz von Barry entgleiste. Da man kein Aufgleisgerät hatte, wurden kurzerhand Teile der entgleisten Treibachse mit dem Schneidbrenner herausgetrennt. Später wurde die Lok als Ersatzteilspender für die schwestermaschine "Leander" erworben, mit einer betriebsfähigen restaurierung hat kaum jemand mehr gerechnet.
Allerdings hat man nun ein Gußmodell für das Treibrad angefertigt und neue Räder gegossen. Damit war die größte Hürde füpr eine Restaurierung überwunden. Im Sommer sollen auch die anderen Arbeiten abgeschlossen sein, und es gibt eine weitere Jubilee in betriebsfähigem Zustand.
Und das allerbeste: Die Patriot-Class hatte denselben Raddurchmasser wie die Jubilee. Da nun das Gußmodell existiert, ist es auch kein Problem, damit die Räder für den Neubau der Patriot "The Unknown Warrior" zu fertigen. Es geht also vorwärts mit einem weiteren Neubauprojekt!
<<Technisch gesehen, ist Deutschland zu eine tote, statt eine lebendige museum geworden.>>
Nicht nur Deutschland!!! Hier in Österreich sieht es ähnlich aus - mausetot nämlich - hierzulande gibt es nicht mal ein halbwegs annehmbares Museum. Die besten Stücke rosten in Schrotthof (Strasshof) vor sich hin Schön dass wir UK haben - da ist die Welt der (Eisenbahn) Museen noch in Ordnung
Mein herz blutet für dich. Du bist viel weiter weg als ich, nicht das ich bin sehr oft "druben". Das letzte mal war vor 4 jahren, und denn nur auf eine ganz kurze besuch. Ich habe aber, regelmäsige kontakte mit leute per email und telefon. Auch viele zeitschriften bekomme ich. Letzt bekomme ich auch neue DVDs mit berichten uber dampflok fahrten. Ubrigens, die beste die ich kenne sind die Mainline Serie. Sie erscheinen 2x pro jahr. Die haben keine hintergrund musik und keine überflussige kommentare. Rein eisenbahn "musik" pur. Der qualität is 100% profi.
Der "Scotsman" bleibt auch weiterhin das wohl größte Problemkind der britischen Museumsbahnszene. In der vorletzten Ausgabe von "Heritage Railway" ist ein längerer Artikel über die Restaurierung erschienen. Danach hat es sogar eine Pressekonferenz im Museum gegeben, weil sich das NRM einer immer stärker werden Kritik aus den Kreisen der Eisenbahnfreunde und Geldgeber ausgesetzt sieht. Ihm wird Geldverschwendung vorgeworfen, weil für die Lok beim Kauf von Privat zu viel bezahlt und der bessere A 4 - Kessel kürzlich zu einem Schleuderpreis an Jeremy Hosking (Eignetümer von "Bittern") verkauft wurde, statt dessen wird der originale A 3 - Kessel restauriert, der sich aber in schlechtem Zustand befindet.
Aufgrund der immer neuen Mängel, die bei der laufenden Restaurierung zu Tage treten, wird derzeit mit einem Abschluss der Hauptuntersuchung nicht vor Sommer 2011 gerechnet. Die ursprünglich auf 600.000 Pfund geschätzeten Kosten werden sich mindestens verdoppeln. Auch deshalb wird flehentlich um Spenden gebeten.
Bei uns würde in einer vergleichbaren Situation die Lok wieder zusammengebaut, neu lackiert und nicht betriebsfähig in irgendeinen Winkel eines Museums abgestellt. In Großbritannien wird weiter Geld gesammelt und zu Ende restauriert - Augen zu und durch! Dabei muss man berücksichtigen, dass gerade diese Lok einem Nationalheiligtum nahe kommt. Es ist nun mal die bekannteste Lok der Insel, vielleicht sogar der Welt (so sehen es jedenfalls die Briten). Und da wird nicht zugelassen, dass sie in einem Museum vergammelt, die muss auf die Strecke.
Ich bin zwar nicht unbedingt ein Fan von Loks der LNER, aber auf ein Wiedersehen mit einem betriebsfäigen "Scotsman" freue ich mich schon.