Ich habe freundlicherweise die Genehmigung bekommen, ein Bild des aus einer Sammlung einzustellen. Es handelt sich eindeutig um einen 12t ex Southern Uneven Plank Van, aufgenommen Mitte/Ende der 1950er Jahre. Bildautor ist H. Fröhlich, Sammlung Scholz.
Nun, das ist an sich nichts besonderes. Jedoch der Aufnahmeort ist der Wiener Westbahnhof, der Wagen ist bei den Bundesbahnen Österreich eingestellt. Dort diente er als "Stromerzeugungswagen No.1" der Hauptwerkstatt Penzing.
Der Waggon sieht noch weitestgehend im Originalzustand aus, er hat auch noch die Vakuumbremsanlage. Auf dem Dach ist links ein viereckiger Aufsatz angebracht, vielleicht die Ansaugöffnung des Generatormotors? Weiter rechts daneben ist eine kleine runde Abdeckung, die wie der Auspuff aussieht.
Die Frage ist, wie ist dieser ex-Southern 12t Van nach Österreich gekommem? Auf jeden Fall ein sehr interessantes Foto.
Es gibt diesen Wagen auch noch 2022. Ein Auto von Google Maps ist vor vier Monaten vorbei gefahren und hat den Wagen fotografiert. Die Farbe ist ausgeblichen, Beschriftung ist keine mehr daran, aber so schlecht sieht er nicht aus. Schon erstaunlich, dass so ein Exot über 70 Jahre noch überlebt hat.
Die Modelldarstellung sollte kein Problem sein, Southern 2+2 Uneven Plank Wagons gibt es on OO von Bachmann als RTR (38-080C), als Bausatz von Parkside Dundas/Peco (PC591). In O gauge 7mm stellt MM1-Models einen Resin-Bausatz her. Bei Graham Farish N gauge hat er die Nummer 377-427.
Was mich verwundert, was war der Grund für diese ungewöhnliche Anordnung der Beplankung? Warum hat man nicht einheitlich breite Bretter verwendet?
Zitat von michl080 im Beitrag #6hast Du vor, den Wagen auch in einem englischen Forum vorzustellen? Ich denke, da gibt es einiges Interesse.
ich bin nicht Thorsten und kann eine Antwort von ihm deshalb nicht vorweg nehmen oder ersetzen. Ich meine aber, dass ich den Wagen schonmal irgendwo auf RMWeb gesehen habe. In welchem Zusammenhang weiß ich leider nicht mehr.
Zu der Frage, wieso der Wagen so beplankt ist, wie er ist, fehlt mir leider auch das Wissen. Auf RMWeb wird ja eigentlich über alles diskutiert, aber Diskussionen über die SR 2+2 wagons (zumindest nennt Bachmann sie m.W. nach so) finden sich nur bedingt. Dieser Wagentyp war soweit ich dort in einem Artikel -den ich jetzt so spontan nicht wieder finden konnte- in den späten 1930ern/frühen 1940ern gebaut worden. Teilweise oder komplett im Krieg gebaut und auch an andere der Big 4 geliefert worden, da die Bretter wohl schon fertig zugeschnitten in Ashford lagen und man sonst keine Verwendung für sie hatte und weil Holz als kriegswichtiges Material nicht verschwendet werden sollte. Keine Ahnung, ob das stimmt, aber könnte die Beplankung irgendwie der Stabilität der Wagen gedient haben, während man gleichzeitig metallische Querstreben einsparen konnte? Andere Wagen hatten soweit ich weiß die Querstreben über beide Felder neben den Türen und nicht nur im jeweils äußeren. Aber das kann auch eine Southern-typische Eigenheit gewesen sein