In den vergangenen Wochen sind weltweit die Energierpreise stark gestiegen. So auch in UK, wo es bei den Strompreisen (auch nach der Pleite zweier großer Versorger) zu einer mehr als 200%igen Preissteigerung kam. In der Folge sind die Transportkosten für die elektrische Zugförderung stark gestiegen und für Freightliner - die einen Großteil der Leistungen elektrisch fördern - nicht mehr marktgerecht abzubilden. Die class 86/6 wureden bereits vor einiger Zeit abgestellt, als von Anglia ausreichend class 90 übernommen werden konnten. Nun werden diese aber erstmal komplett abgestellt:
Neben den insgesamt 23 class 90 ist Freightliner im Besitz von - 14 aktiven class 59/0, 59/1 und 59/2 im Pool DFHG, welche im Mendip-Verkehr eingesetzt werden - 89 aktiven class 66/4, 66/5, 66/6 und 66/9 in den Pools DFIN und DFIM - 16 aktiven class 70 im Pool DFGI
"In Storage" (Pool DHLT) befinden sich noch eine Anzahl class 66, von denen aber nur 66599 (Leeds MR), 66953 (Crewe BH) und 66956 (ebenfalls Crewe) in UK sind, der Rest befindet sich bei Freightliner in Polen. Außerdem sind noch 70009, 70013 und 70018 in Leeds Midland Road abgestellt.
Es könnte also spannend werden in der Güterzugförderung bei den Kollegen von Freightliner.
Ich frage mich gerade nach dem Sinn der Sache. Dieselpreise sind nun in den vergangenen Wochen ja auch sprunghaft gestiegen, das Einsparpotenzial also überschaubar.
Haben wir es auch so gewollt? Immerhin hat sich der Erdgaspreis passend zum bevorstehenden Winter auch mal gerade fast verdoppelt. Und deutsche Autohersteller schließen Werke bis Weihnachten, weil sie keine Teile geliefert bekommen und so keine Autos bauen können. Den Chinesen, die Kraftwerke abstellen mussten, würde ich ein "sie haben es so gewollt" ja auch noch zustehen wollen. Immerhin haben sie den Australiern die Lieferung von Kohle gekündigt, da sich deren Politik erlaubt hat, das Aufschütten von Inseln vorm Vietnam zu kritisieren. Nun haben sie festgestellt, dass es ohne australische Kohle doch nicht reicht. Derzeit hat die Welt ein generelles Lieferproblem, das sich nur überall anders äußert. Da fand ich das Luxusproblem ja schon unterhaltsam, dass sie sich in Kanada gerade über einen neuen Allzeitrekordpreis für Bacon ärgern
Viele Grüße Mirko
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Hi Mirko, meine These Alles ist da, aber alles wird auch gebraucht. Soll heißen, es wird vieles knapp und das bedeutet der jeweilige Preis steigt. Die Frage der Fragen Wie lange geht das (gut?)
Beispiel Druckerein und Verlage klagen über Papiermangel und steigende Preise Stelle ich mir die Frage, wer kauft das Holz (vermutlich China) und was passiert, wenn die Chinesen die Rohstoffe der Welt weiter übgebührend ( wobei das eine Wertung meinerseits ist) brauchen. Na ja, die Verknappung der Ware hält weiter an und die Preise werden steigen, die Kurse der betroffenen () Unternehmen an den Börsen auch. Global eben und vernetzt.Am Ende kommt wieder die Histerie und das Klopapier wird gehamstert ( ausschließen möchte ich das ausdrücklich nicht ) Deshalb wait and see
Mal weiter spinnen... Museumsloks gibt es ja genug in UK, so unter anderem elf Stück der "Merchant Navy" Class, immerhin mehr als ein Drittel des Bestandes. War ja keine schlechte Lok, und die Pflicht zu gelben Fronten gibt es ja nicht mehr.
die Rückkehr der Dampflokomotiven kann ich mir nur in Kombination mit einer Wiederaufnahme inländischer Kohleförderung vorstellen, um von den Weltmarktpreisen unabhängig zu sein. Der letzte Untertagebau hat allerdings 2015 zugemacht und Tagebaue gibt es nur noch einen großen und mehrere kleinere, wobei nicht verschwiegen werden soll, dass eine kleinere erst kürzlich neu eingerichtet wurde. https://en.wikipedia.org/wiki/Coal_minin..._United_Kingdom https://en.wikipedia.org/wiki/Open-pit_c..._United_Kingdom
Dampf und Diesel haben gemein, dass die TOC und FOC die Proodukte direkt einkaufen und diese in eigenen Depots an die Loks "verfüttern". Bei Strom ist das anders, die Rohstoffe werden vom Kraftwerksbetreiber organisiert (jetzt Drax und ähnliche, vor der Verstaatlichung wäre es CEGB gewesen), diese verkaufen den Strom an Network Rail und diese wahrscheinlich über die die Trassen an die Bahnbetrieber. Es sind also zwei britische Player mehr im Spiel, und wer da was wie jetzt anders bepreist als vorher ist mir nicht ganz klar. Das meinte ich eigentlich mit den Hintergründen.
Im Artikel wird noch erwähnt, dass Drax als größtes Kraftwerk zwar per Bahn beliefert wird, aber ironischerweise nur per Diesel. Das war mir vorher gar nicht so bewusst.
Naja, der Anstieg des Strompreises ist deutlich gravierender als der Anstieg des Dieselpreises. Letzterer ist um etwa 15 % gegenüber 2020 gestiegen in UK und etwa auf dem Level von 2019. 2018 kostete Diesel sogar noch mehr. Der Strompreis dagegen ist auf das Vierfache des Preises vergangener Jahre gestiegen!
Was die Versorgung von Drax betrifft: Das Verkehrskonzept funktioniert nur mit Diesel oder leistungsfähigen Dual-Mode-Loks (wenn die Strecke von Immingham her überhaupt elektrifiziert wäre). Es kommt etwa alle 15-20 Minuten ein Zug mit 23 IIA-Hoppern an. Die Entladung erfolgt weitgehend automatisch. Ich halte mit meinem Zug vor der Halle an, programmiere die Geschwindigkeit entsprechend in meine 66 ein und los geht's. Vor der Halle werden die Wagen über eine Sensorschranke entriegelt, in der Halle entladen und hinter der Halle per Sensor wieder verriegelt. Eine kurze Kontrolle der Wagen erfolgt durch einen Techniker, der am Hallenausgang postiert ist. Der Entladevorgang dauert etwa 1 Stunde, dann stehe ich auch mit der Lok vor dem Ausfahrtsignal. Da keinerlei wagentechnische Behandlung notwendig ist und alle notwendigen Papiere schon von Immingham her dabei sind, geht es gleich wieder los Richtung Hafen.
Nicht vergessen sollte man auch, dass auch eine E-Lok einen CO2-Fussabdruck hinterlässt. Und Dieselbetrieb funktioniert auch dann noch, wenn die Fahrleitung bei Sturm auch schon auf dem Boden liegen würde. Ganz so schwarz/weiß sollte man das Thema Zugförderung also nicht betrachten. Und im Winter bei Eis und Schnee braucht es auch Diesel, weil so ein Schneepflug an der E-Lok so gar keine gute Idee ist. Und dann hätten wir auch das Thema vereiste Fahrleitung...
Hallo zusammen, mal sehen wie lange uns das noch beschäftigt. Freightliner braucht ja Strom der kommt auch aus "erneuerbaren Engerien", wie es neudeutsch betitelt wird. Zum CO 2 Fußabdruck einer Windkraftanlage ein Gruß aus dem Norden Ein Windrad (ich habe auf meiner Modellbahn kein einziges ), benötigt 2100 Tonnen Beton als Fundament. Für die Herstellung und den Transport wird auch viel Energie aufgewandt ( nur liest man dazu wenig) 650 Liter Öl für das Getriebe, pls read the facts https://www.tichyseinblick.de/daili-es-s...nsturz-haltern/ Das dazu
Ich bleibe bei meinen Modellbahnen der Spur 1 und Spur 0 bei den Epochen I II und III Da brauche ich keine Windräder
Zitat von Knockando im Beitrag #10 Freightliner braucht ja Strom der kommt auch aus "erneuerbaren Engerien", wie es neudeutsch betitelt wird. Zum CO 2 Fußabdruck einer Windkraftanlage ein Gruß aus dem Norden
Etwa 6% der benötigten Energie in UK kam 2020 aus erneuerbaren Quellen, obwohl 40% des in UK produzierten Stromes "grün" ist.
Zitat von Yorkshire Lad im Beitrag #11 Etwa 6% der benötigten Energie in UK kam 2020 aus erneuerbaren Quellen, obwohl 40% des in UK produzierten Stromes "grün" ist.
Ein AKW erzeugt halt auch kein Abgas...
Zitat von Knockando im Beitrag #10 Zum CO 2 Fußabdruck einer Windkraftanlage ein Gruß aus dem Norden Ein Windrad (ich habe auf meiner Modellbahn kein einziges ), benötigt 2100 Tonnen Beton als Fundament. Für die Herstellung und den Transport wird auch viel Energie aufgewandt ( nur liest man dazu wenig) 650 Liter Öl für das Getriebe, pls read the facts
Und auch da zwei Nachträge - Ihr habt ja nun weniger Bäume. Wenn sie die Dinger in der Eifel aufstellen, werden gerne erst mal 5000 Quadratmeter Wald umgesenst und eine temporäre Straße gebaut, um Kran und Tieflader an den Aufstellort zu fahren. Und die Rotorblätter sind aus GFK auf Harzbasis (Duroplast), was auch nicht recyclebar ist. Duroplaste sind nicht einschmelzbar, die kann man nur auf zwei Weisen "Recyclen". Entweder man schickt sie durch eine Mühle und setzt das Pulver als Füllstoff in der Bauindustrie oder so ein oder man verbrennt sie und heizt wenigstens noch mit der entstehenden Wärme. Das sogenannte "energetische" oder "thermische" Recycling.
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