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Dieses Thema hat 12 Antworten
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 Eisenbahn in Großbritannien
rex Offline



Beiträge: 120

09.08.2008 12:41
Loks BULLEID Austerity Q 1 33035 ... noch 1963 ? Antworten

Meine ersten Ausflüge per Eisenbahn auf die brit. Inseln begannen 1963.
Heute möchte ich fragen, ob meine Erinnerungen mir einen Streich spielen oder nicht:
Meine Züge von/nach DOVER waren da mal mit der Q 1 bespannt.
Zuerst dachte ich von ferne, dass dies eine Diesellok sei - dann aber, näher dran, staunte ich ob dieses "Monstrums", dass ja meiner damaligen Kenntnis nach so gar nicht aussah wie eine farbige, gepflegte brit. Dampflok. Und dann diese Räder!! Alles weit weg von den mir bekannten 4-6-0, 4-6-2, 4-4-0ern...
Heute bilde ich mir ein, etwas schlauer zu sein.
Ach ja, vielleicht sollte ich noch anmerken, dass ich keine Kameramein eigen nannte. Schade.

rex

"The Continentals have sex life,
"The British have hot water bottles"
Englisch Seminar, Uni von Bristol, 1964.


Aldwych Offline

the Rolling Bullett


Beiträge: 3.501

09.08.2008 12:58
#2 RE: Loks BULLEID Austerity Q 1 33035 ... noch 1963 ? Antworten

Hi Rex,

ja die Q1 hatten auch Personenzüge gezogen, allerdings nur im Sommer wegen der fehlenden Dampf-Heizeinrichtung!

erst im Januar 1966 wurde die letzte Q1 abgestellt!

wohin war das Ziel der Q1 ab Dover?

Gruß

Dennis


rex Offline



Beiträge: 120

09.08.2008 15:05
#3 RE: Loks BULLEID Austerity Q 1 33035 ... noch 1963 ? Antworten
Hello Dennis,
bin mehrere Male von Dover nach BRISTOL zur Uni, via London. Ich habe vergessen, wo die Q 1 dann hinfuhr. Es war im Mai, bzw. Juni. In London immer wieder Stadtbesichtigung via Bus/Sub.
Abfahrt von Paddington via Reading - Bristol.

rex

"The Continentals have sex life,
"The British have hot water bottles"
Englisch Seminar, Uni von Bristol, 1964.


Aldwych Offline

the Rolling Bullett


Beiträge: 3.501

09.08.2008 16:00
#4 RE: Loks BULLEID Austerity Q 1 33035 ... noch 1963 ? Antworten

also fuhr die Q1 von Dover bis nach Bristol und dan weiter?


rex Offline



Beiträge: 120

09.08.2008 17:41
#5 RE: Loks BULLEID Austerity Q 1 33035 ... noch 1963 ? Antworten

Sorry,

kann ich nur Dover bis London bestätigen, da ich in L die Reise unterbrach und austieg.

rex

"The Continentals have sex life,
"The British have hot water bottles"
Englisch Seminar, Uni von Bristol, 1964.


blackmoor_vale Offline

Administrator


Beiträge: 2.891

10.08.2008 08:18
#6 RE: Loks BULLEID Austerity Q 1 33035 ... noch 1963 ? Antworten


Mann oh Mann,

habt ihr (rex und gresley) ein riesen Glueck gehabt, dass ihr den Dampfbetrieb bei British Rail noch "live, echt und in Farbe" mit bekommen habt. Da beneide ich euch aufrichtig.

Aber das ist eben der Vorteil der frueheren Geburt. Zur Zeit des "15-Guinee-Specials" war ich stolze sechs Jahre alt und stand kurz vor der Einschulung.

British Steam kenne ich nur durch Videos aus der Zeit und natuerlich von Museumsbahnen.
Ich kann mich noch an einen Besuch auf der "Great Central Railway" erinnern.
Ich befand mich zwischen Quorn/Woodhouse und Rothley in einem Triebwagen (ich glaube es war ein 105er), gleich hinterm Fahrer mit Blick auf die freie Strecke, und auf dem Gegengleis kam ein Dampfzug in voller Fahrt mit der Starndard 4MT 80105 entgegen.
Da kann man schon feuchte Augen kriegen...

Die Q1 kenne ich nur "stehend" im National Railway Museum, leider.

Beste Gruesse

Torsten


rex Offline



Beiträge: 120

10.08.2008 11:31
#7 RE: Loks BULLEID Austerity Q 1 33035 ... noch 1963 ? Antworten
Good morning all,
the chuch bells are ringing, coffee is steaming, eggs and bacon, buttered toast and orange marmelade are waiting.... ahhhh, those British breakfasts ! In the afternoon Creamed Tea, too ...

Ja Torsten und alle Britain-Lovers,

wenn man wie ich auf die 70 zugeht, dann darf man in Erinnerungen schwelgen. Bleiben wir auf der Insel. Ich erinnere mich an viele wunderbare Szenen mit brit. Dampf - egal ob in Wales, England, Schottland ... nur Irland nicht.
Oft habe ich neben einer Bahnstrecke gepicknickt und zugesehen, wie die Züge vordonnerten, vorbeischnauften, vorbeirasselten. Ich bedaure keinesfalls, dass ich keinen Fotoapparat dabei hatte - so konnte ich die Landschaft, die Gegebenheiten freier geniessen.
Die vielen Zufallsbekanntschaften, die ich machen durfte, haben mir bewiesen, wie wichtig es ist, die engl. Sprache zu beherrschen. Man wird verstanden, man kann fachsimpeln, man wird mit Informationen überhäuft, man kann nachhaken. Wenn die Briten merken, dass man ihre Sprache beherrscht, tauen sie regelrecht auf und man wird akzeptiert. Man darf - auch heute noch - nicht vergessen, dass die Briten in uns Deutschen immer noch - mehr oder wenig berechtigt - den "Hunnen" sehen, den, der die Sprache "bellt". Das ist der brit. Humor, den wir oft mit brit. Arroganz verwechseln! Nur ein Beispiel, um das zu klären, denn ich will hier keine Erziehungsarbeit leisten. Die Briten nannten ihre damalige teutonisch autoritäre Lady Maggie Thatcher dann auch "ATTILA the HEN" ...
Ich habe einige Offiziere und Soldaten der brit. Regimenter hier in Deutschland gekannt, die jahrelang hier stationiert waren und KEIN Wort deutsch sprachen. Obwohl ich neben anderen Deutschen Mitglied in brit. Clubs war, wurden die Deutschen, die sich nicht bemühten Englisch zu sprechen, nicht zu offiziellen Feiern der Briten eingeladen.
Fragt sich mancher nun, was soll dieses? Nun, ich finde es ist einen Akt der Höflichkeit, wenn man die Sprache des besuchten Landes wenigstens in Ansätzen beherrschen kann.

Nur so ist es dann möglich, dass man ins Gespräch kommt, wie z.B. mit dem Bahnhofsvorsteher von Kyle of Lochalsh, der gerade versucht, seine wunderschönen Rosen am Bahnhofsgebäude hochzubinden. Ich helfe ihm beim Anbinden, bewundere seine Rosen, erfahre so wie sie heißen und dass er bald in Rente geht, und dass er zuhause noch seine Tomaten hochbinden muss, wo ich herkomme und ob
ich - ? Na, sicher! Ich habe ihm später auch bei seinen Tomatensträuchern geholfen, war ja fast nebenan. Das hat mir eine Einladung zum Tee gebracht, ein Führung durch den Bahnhof, das hautnahe Erlebnis einer Zugabfertigung, Bekanntschaft mit der Zugmannschaft, einem Besuch auf der 0-6-0 Lok, Erklärung des Token-Systems, eine Fahrt beim Bremser im Güterzug, eine Empfehlung fürs Abendessen, eine Anmeldung im schönsten Bed-and-Breakfast Haus am Ort, einem abendlichen Pub-Besuch, dort durch den Bahnhofsvorsteher die Bekanntschaft des Hafenmeisters, des Steuermannes der Fähre nach Kyleakin, sowie eines anwesenden Schafzüchters auf der Insel Lewis samt Einladung dorthin. Leider hatte ich weder die Zeit noch das Geld, um dort mindestens 2 Monate zu bleiben, um allen Einladungen nachzukommen.
Noch ein Beispiel, um zu zeigen, wie wichtig Sprachkenntnisse sind.
Ich hatte mich an der Bahnlinie sö. von Salisbury verlaufen, Halt des Locals war in Dean gewesen. Hinzu kam ein mich überraschendes Gewitter, aber da fand ich endlich einen Unterstand, einen Stallmitten auf einer Wiese. Und habe mich prompt verlaufen danach. Mußte irgendwie aus dieser parkähnlichen Landschaft zu einer Strasse und Autostop versuchen. Mir war klar, dass ich mich auf Privatgelände befand - also ich "trespasste"!
( hier sei mir ein Einschub erlaubt. Ein Bobby, also ein Polizist, hatte mir einmal erklärt, dass in GB ALLE Wiesen, Wälder, usw. privat seien - selbst die Wanderwege, die man benutzen darf, sind im Prinzip "privat", da sie über Privateigentum führen. Bei den Autostraßen sieht es anders aus... Dass wir Deutschen bei uns in D durch die Wälder und Wiesen(-wege) frei spazieren dürfen, hätten wir A.H. zu verdanken, der sie entprivatisiert hat! In Frankreich ist es ähnlich, da darf man in die vielen privaten Wälder usw. nicht hinein: "Chasse Gardée, Resérve de Chasse, Betreten und Plücken von Beeren und Pilzen verboten".).
Es kam wie es kommen mußte, ich lief also einem Bewaffneten ( Jäger ) samt Jagdhund in die Arme. Schnell hatte ich mich entschuldigt und meine Situation versucht zu erklärten. Ich erkundigte mich nach der Höhe der zu erwarteten Anzeige, erklärte meine Bereitschaft, mich dem geltenden Gesetz zu unterwerfen und Buße zu tun. Die zarten Lachfältchen, die um die Augenwinkel meines Gegenübers erschienen, verlockten mich zu einem unglaublichen Tun. Ich lud ihn zu einem Becher heißen, süßen Tee ein, und ob der Hund einen trockenen Kanten Brot annehmen dürfe? ( Thermoskanne und Brotbeutel waren in meinem Rucksack ). Beides wurde angenommen, und es kam noch netter. Ich mußte mit zu seinem "Haus", dass sich als ein allerliebstes Landschlößchen entpuppt. Mein Jäger entpupopte sich als der Landlord.
Nach einem längeren Gespräch über Wetter, Rasenpflege, Rosenzucht und Jagd, wurde Creamed Tea geboten und verzehrt, und dann fuhr sein Chauffeur mich mit einem Austin Saloon zur nächsten Bahnstation.

Einen angenehmen Sonntag wünscht

rex

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Englisch Seminar, Uni von Bristol, 1964.


McRuss Offline

IoS Chief Mechanical Engineer


Beiträge: 4.065

10.08.2008 12:44
#8 RE: Loks BULLEID Austerity Q 1 33035 ... noch 1963 ? Antworten

Da hast Du ja einiges erlebt damals Rex, schöne Geschichten.

Markus


rex Offline



Beiträge: 120

05.12.2008 18:20
#9 RE: Loks BULLEID Austerity Q 1 33035 ... noch 1963 ? Antworten


Ja, Markus, habe ich.
Danke für die "Blumen".
War eine zeitlang aussen vor, kranheitsbedingt. Daher erst heute meine Antwort.
Es gäbe noch viel zu berichten über Lokführer, Bahnhofsvorsteher, Schuppenwärter. ALLES vorbei, wie du richtig erkennst. Dafür gibts heute für euch Jüngeren genauso schöne Zeiten, genauso Interessantes zu erleben, halt anderes als unsere Erlebnisse damals. Aber - es gibt noch Lokführer, es gibt noch Vorsteher, es gibt noch viele Leute in GB, man muss halt ihre Eigenarten respektieren und den feinen brit. Humor verstehen. Das geht NUR über die Sprache - und die sollte man beherrschen. Beherschen sollte man auch bestimmte Umgangsformen und haben sollte man auch dies: Manieren.
Hier im Forum gings auch um Modellbau und britische Modellbahnen, in diesem Fall um Zäune, Mauern und sonstige Einfriedungen.
Wie bereits von mir angemerkt, sind die Briten sehr auf ihr Eigentum bedacht- das ist eine jahrhunderte alte Tradition: my home is my castle! Wer diesen Grundsatz nicht verinnerlicht hat, kann in ganz GB rumreisen, in Hotels übernachten, Bahn, Bus, Schiff und Flieger benutzen, aber - man wird trotzdem nicht einfach zum Tee eingeladen, schon gar nicht zum Creamed Tea. Der wird ja wie ein Fest zelebriert, ein uraltes, aber heiss geliebtes und gepflegtes Relict. Klar, jeder der genug Geld hat kann im Hotel Bristol oder im King George sich dem C-T. widmen. Es ist aber halt nicht derselbe, den man als geladener Gast im Country House derer von .... einnimmt. Das grenzt dann schon fast an urkeltische Rituale ( nur diese hatten wohl noch keinen Tee...). So hatte ich anschließend nach dem C.T. das Glück, von seiner Lordschaft höchstpersönlich in seinem Park - riesig - mit seiner Dampfbahn einige Runden zu drehen (waren das 12 Inches zwischen den Gleisen? Habs nicht nachgemessen ). Als wir weit genug weg vom Manor House waren, nahm der Diener auf dem Tender den Führerplatz ein, seine Lordschaft ging zwei Wagen zurück, griff sich die Schrotflinte, nahm Platz - und nun gings per Dampf auf die <duck chase>. Puh, ich habe geschwitzt, aber die <ducks> waren nicht anwesend, auch nicht an den zahlreich verstreut gelegenen Teichen, und so blieb das Geballere aus...
Gruß
rex

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Englisch Seminar, Uni von Bristol, 1964.


Dean Single Offline




Beiträge: 276

06.12.2008 01:04
#10 RE: Loks BULLEID Austerity Q 1 33035 ... noch 1963 ? Antworten

Hallo Rex,

vielen Dank für die interessante Schilderung deiner Erfahrungen auf der Insel und mit ihren Bewohnern, den Briten. Ich kann deine Erfahrungen durchaus bestätigen - die Sprache ist der Schlüssel, um aus zufälligen, oberflächlichen Begegnungen zu intensiveren und ernsthaften Kontakten zu kommen und darüber mehr über die britische Wesensart zu erfahren, wenngleich man mit Pauschalierungen vorsichtig sein sollte. Gibt es sie wirklich, "die" Briten? Natürlich sind es alles Individuen, die wir kennenlernen, so wie es die Leute hierzulande auch sind. Und doch glaube ich auch, dass es gewisse landestypische Verhaltensweisen und Eigenschaften gibt, die auch bei den Individuen durchschimmern. Was diese britischen Verhaltensweisen angeht, insbesondere auch "die britische Schule" der Modellbahner, so waren sie mir stets sehr sympathisch. Understatement, ein freundliches und bescheidenes Auftreten, eine wie selbstverständlich empfundene Bereitschaft, eigene Erfahrungen und Fertigkeiten an andere mitzuteilen, das habe ich bei vielen Gelegenheiten erlebt. Und mitunter auch eine liebenswürdige Skurilität, ja manchmal auch Kauzigkeit. Stets auch eine Portion Humor, oft in abstrusen Formen, die ein hiesiger Modellbahner auf seiner Anlage nicht bringen würde aus Furcht, nicht ernst genommen zu werden oder seine anlage der Lächerlichkeit preiszugeben. Ein Kettenhund mit übergroßer Ankerkette z. B. ist auf einer britischen Anlage ein netter Gag, den der Erbauer sich leisten kann. Seine Anlage ist über jeden Zweifel erhaben.

A propos Humor: Vor Jahren hatte ich auf der damaligen Messe EUROMODELL (damals immer mit reichlicher britischer Beteiligung) ein älteres Modellbahnerpaar aus Nordengland wiedergesehen und war von den beiden hinter die Kulissen eingeladen worden (wär' ohne die Sprache nicht möglich gewesen). Die ältere, gehbehinderte Dame hatte gerade ein Würstchen gegessen und während ich mit ihrem Mann redete, schickte sie sich an, aufzustehen und die Wurstpappe zum Abfallbehälter zu bringen. Dabei murmelte sie etwas, das ich während meines Gesprächs nicht mitbekam. Ich bot mich an, für sie die Wurstpappe wegzuwerfen:"Please give it to me, I'll dispose it for you." Daraufhin brachen beide in ein lautes Gelächter aus - und ich stand konsterniert da! Schließlich wurde ich aufgeklärt: Die Dame hatte leise gemurmelt: "Those pains in my leg! I would cut it off!" Und dann mein Spruch...

In diesem Sinne viele Grüße
Klaus-Dieter

p.s.: Deinen Vorschlag zu einer Aufarbeitung der Historie um Francis Webb und seine Lokomotiven habe ich noch immer im Sinn und möchte bei Gelegenheit dabei gerne unterstützen, soweit ich kann.

And now for something completely different.


Dean Single Offline




Beiträge: 276

06.12.2008 01:14
#11 RE: Loks BULLEID Austerity Q 1 33035 ... noch 1963 ? Antworten

...noch eine Anekdote, die ein früherer Arbeitskollege in London erlebt und mir erzählt hat.
In einem Park nahe des War Museums sah er einen alten Herren von Flugmodellbauer, der mit zwei (!) Fesselflugmodellen gleichzeitig beschäftigt war und beide virtuos in der Luft hielt (möglicherweise ein Weltkriegsveteran). Nachdem er beide Modelle gelandet hatte, ging mein Kollege begeistert auf ihn zu mit den Worten:"Congratulations! Isn't it difficult to operate two models at the same time?" Die Antwort:"The only problem is my leg - it is of wood!"

And now for something completely different.


rex Offline



Beiträge: 120

06.12.2008 14:53
#12 RE: Loks BULLEID Austerity Q 1 33035 ... noch 1963 ? Antworten

---- "die" Briten - ?!
Gut, ich meinte also alle Inselbewohner nur als Summe.Wer schon in GB war und rumgekommen ist, der wird schnell gemerkt haben, dass es -zig Dialekte gibt. Da passierte es mir als Fußgänger/Anhalter in einem winzigen Laden in den Cheviot Hills,nicht weit von Byrness, dass ich nach dem Überlandbus fragte ( der Plan draußen war sonnengebleicht = nicht lesbar). Man kam ins Gespräch und ich fragte nach der nächsten Bahnstation. Irgendwie dauerte das gespräch fast eine Stunde, fünf weitere Kunden waren eingetreten, keiner wollte vor mir bedient werden. Kurzum, alle redeten und diskutierten. Inzwischen gabs Tee - die passenden Teebecher (Porzellan) hingen an der Wand mit Namensschildern versehen. Ich bekam die für den "guest". Es gab dann auch noch gefüllte Teigtaschen. Plötzlich war der ÜBus da!Ich wurde etwas nervös, wollte zahlen. Nö! Der Fahrer kam rein, wurde mit Neuigkeiten bestürmt, ich wurde vorgestellt und nun dachte ich ans Abfahren, wollte zahlen. Nichts da - der ÜBusfahrer trank seine Tee, erzählte Schwänke, nach und nach kamen die drei Passagiere aus dem ÜBus, Pakete und Post wurde ent- und verladen, ich vergass auf die Uhr zu sehen, der Bahnhof war - zeitlich - in weite Ferne gerückt. Endlich sollte es los gehen. Große Verabschiedung, wie unter alten Bekannten kam ich mir vor, und dann meinte am Schluß noch die mollige "Poststelleninhaberin-samt-Lebensmittel-Laden-Besitzerin" aus welcher Gegend um Hastings, Südengland, ich denn stamme? Da war ich erstmal sprachlos, rief schon in der Tür noch "Hannover, West Germany" ins Schweigen und stieg in den ÜBus....
Also Klaus-Dieter,
deinem ausführlichen Bericht stimme ich voll und ganz zu. Es gibt noch viele Geschichten über Begegnungen mit Engländern zu berichten ( merke: ich vermeide "die Briten" ), vor allem über das umfangreiche Themea:Kriegsveteranen.
Bleiben wir bei den Eisenbahnern.
Schauplatz Nord-West England, Dampflok-Stadt Carnforth. Damals noch kein Campingplatz, nur fast mittendrin ein Caravan-Park! Wirklich ein Park mit halt einigen fest verankerten großen Caravans = Wohnanhänger. Vielleicht kennen das einige von den Lesern hier. Man kauft sich so einen, stellt ihn fest auf, vermietet ihn über den Parkbetreiber, und kommt nur dann, wenn keine mieter drin sind. manche Mieter wohnen da manchmal jahrelang drin! Nun, ich hatte Pech mit meinem Setra Bus S 6, einem Wohnmobil. Suchte dringend einen Campingplatz. kener da. Stand vor dem CP, ging zum Office und fragte, ob ich hier ein paar Tage auf einem Mietplatz gegen Bezahlung stehen könne, da ich mit BR Dampfzügen fahren wollte. Nein! Ginge nicht, dies sei KEIN Campingplatz.Ich erzählte ein bißchen vom schönen England usw, als zwei ältere Herren ins Büro eintraten.Es dauerte kanpp eine halbe Stunde, dan war ich drin, eine Woche lang, einen Rasenplatz unter Bäumen. Zugfahren war toll. Noch toller aber die Bekanntchaft dieser zwei Herren(treffen im Büro) samt Ehefrauen, wobei wir schließlich zu neunt waren und ich sorgfältig drauf zu achten hatte, keine Einladung in ihre Caravans zu unterschlagen, und genau die Reihenfolge der Besuche einzuhalten.Und immer im Anzug und Schlips zu erscheinen... Es waren unbeschreiblich schöne und interessante Erlebnisse. Als Überraschung stellte sich dann heraus, dass Mister E.G.H. im Kriege Transportoffizier im Range eines "Brigadier" war, und als er meine Liebe zur Eisenbahn erfuhr, gabs kein Halten mehr: wir fuhren per Bahn ins nächste Militärdepot und ich bekam ungeahnte Einblicke...
Kurz, wie auch Klaus-Dieter es formuliert, man muss schon einen gewissen Wortschatz an Englisch beherrschen, und diesen erweitern mit den technischen Fachausdrücken im Bereich seines Hobbies, hier: EISENBAHNEN.
Gruß
rex

"The Continentals have sex life,
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Charly Offline



Beiträge: 310

19.03.2009 17:11
#13 RE: Loks BULLEID Austerity Q 1 33035 ... noch 1963 ? Antworten

Laut meinen Unterlagen wurden die beiden letzten Q1´s 1965 ausgemustert, eine überlebte und ist Eigentum des NRM York. Ich hatte noch das Glück und sah sie 1999 bei der Bluebell Rly. Ich fuhr hinter ihr im Obsevation car.
So wie ich weiß, ist sie aber nie über das "Southern" Einzugsgebiet hinausgekommen.
Jochen


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