Darin geht es darum, dass die Mk3, die ab 2018 durch die neuen Class 800 und 801 aus dem IEP (Intercity Express Programme) ersetzt werden sollen, noch 10 weitere Lebensjahre hätten und daher die idealen Kandidaten zum Umbau zu Güterfahrzeugen wären.
Gründe, warum es eher nicht so kommen wird, sind u.a.: – Die BR Mk3 sind in Integralbauweise erstellt, das heißt der Wagenkasten nimmt gleichzeitig alle Kräfte auf. Eine Änderung am Wagenkasten verändert die Stabilität und ist daher unwahrscheinlich. Falls es so kommen sollte, wäre eine Neuzulassung notwendig. – Als Personenwagen ist die Federung auf Zuladungen im einstelligen Tonnenbereich ausgelegt, womit kaum wirtschaftlicher Güterverkehr abgewickelt werden könnte (außer Expressgutverkehr). – Die Züge, an die die umgebauten Mk3 laut Artikel angehängt werden sollen, sind genau die, die durch das IEP ersetzt werden. – Es gibt keine Güterabfertigungsvorrichtungen mehr an Personenbahnhöfen.
Der Güterverkehr ist wohl eher leichter Expressgut "Parcels" Verkehr. Die Inneneinrichtung kommt bestimmt auf 10t, plus ~72 Sitze x 80kg pro Person = 5,76t und 15t Zuladung sind eine Menge Zalando und Amazon Schachteln im Rollwagen. Für Postrollies braucht es keine großen Güterabfertigungseinrichtungen in Personenbahnhöfen und außerhalb ist eine (überdachte) Rampe neben einem Gleis aus Fertigteilen schnell errichtet. Große Verteilzentren liegen auch in UK nicht innerhalb verwinkelter Innenstadtgassen und lassen sich somit per Anschlußgleis errichten.
Im Bahnhof Johannesstift der HVLE in Spandau hat DHL/Post bis vor wenigen Jahren regelmäßig in der Weihnachtszeit Pakete vom LKW in normale Schiebewandwagen auf Rollies umgeladen. Wäre in Post- und Reisezugwagen ebenso möglich gewesen.