aus Anlass des vorigen Themas über die "Tiere" unter den Lokomotiven möchte ich hier an einen anderen interessanten Prototypen erinnern, der, obwohl von seinem Äußeren nicht als solche zu erkennen, dennoch eine sehr unkonventionelle Dampflokomotive darstellt, die sogenannte "Leader" Class von Oliver Bulleid. Diese Lok, die äußerlich wie eine Diesellok oder Elok (ohne Pantographen) aussieht, war ein interessanter, aber letztlich erfolgloser Versuch, die Dampftraktion in England weiter zu entwickeln bzw. zu erhalten. Die Geschichte (in Englisch) sowie Abbildungen sind unter dem folgenden Link zu finden:
Letztlich auch ein weiterer gut gemeinter, jedoch gescheiterter Versuch, wie es in der englischen Lokomotivbaugeschichte leider manchmal vorkam, wie z.B. auch die berühmt-berüchtigten 3-Zylinder Verbundlokomotiven der "Dreadnough"-Klasse von Francis Webb von der LNWR.
Oliver Vernon Bulleid hat schon einiges an interessanten Loks entwickelt, zwar nicht immer vom Glück verfolgt, aber jedesmal etwas Besonderes. Die Welt wäre ohne sein Schaffen um einiges ärmer...
Da ich derzeit in Irland bin, liegt nichts näher, als ebenfalls an seinen "turf burner" CC1 (Torf Brenner) zu erinnern. Die Verwandschaft zumindestens im Design zur "Leader Class" ist nicht zu verkennen !
Da Torf der einzige in grossen Mengen fossile Brennstoff auf der grünen Insel ist, lag es nahe, ihn zur Feuerung zu verwenden.
Torf ist auch heute noch das wichtigste Heizmaterial in Irland. Es gibt mehrere grosse Torf-Kraftwerke, und an jeder Tankstelle bekommt man Torf-Briketts. Über der ganzen nebligen Landschaft liegt ein würziger Duft, erinnert ein wenig an Whisky und trägt somit gut zur Athmosphäre bei...
auch wenn er eigentlich nicht in diese Forum passt, weil es keine britische, sondern österreichische Lok ist. Trotzdem möchte ich dieses Kuriosum hier mal vorstellen.
Vorhin hatte ich mit der English Electric GT3 eine Gasturbinenlok in Dampflokverkleidung, hier kommt eine Elok in Dampflokverkleidung:
lachen tut gut und erhält die Lebensfreude. Auch, wenn dieses Foto "ernst" ist, Dennis hat das ja auch bestätigt.
Der Grund für den langen "Dampflokkessel" der E-Lok ist eigentlich ganz einfach erklärt: Die Lok hatte einen großen rotierenden Umformer, d.h. einen großen (zylindrischen)Motor mit angekoppleten (zylindrischen) Generator, der den Strom für die Fahrmotoren im Rahmen lieferte. Die Motor-Generator-Einheit war dann halt längs wie ein Kessel auf der Lok montiert. Es war also keine Dampflok, die elektrisch beheizt wurde, was man sich ja auch mal ganz verwegen vorstellen könnte ...
und was es offenbar tatsächlich mal gegeben haben muss:
Als ich das das erste Mal gesehen habe, da habe ich mich auch vor Lachen gekringelt, denn rein technisch gesehen (vor allem vom Wirkungsgrad) macht das ja keinen Sinn - das ist schon fast richtig Nonsens nach Monty Python Art!
Ich hoffe, ihr nehmt mir den kleinen Exkurs von der Insel auf den Kontinent nicht übel.
ja das Tigerli (Nick-Name der E3/3) mit Dachstromabnehmer!
In der Schweiz gibt es keine Kohle und während dem zweiten Weltkrieg ist man an keiner Kohle gekommen, so wurden zwei Tigerlis umgebaut, meineswissens hatten die Loks gut funktioniert, und da Strom in der Schweiz wie Sand am Meer gibt war das wohl der Grund.
Allerdings begrenzte sich der Umbau bei dieser Lokbaureihe, die anderen wurden schon weit davor Ausserdienstgestellt bzw. jetzt schon Abgestellt, aber für Rangieraufgaben waren die Tigerlis noch etwas länger benötigt (sonst hätte sich der Umbau ja auch nicht Rentiert!) - bis in die 1960er jahre standen diese Lokomotiven im Dienst!
die GT3 hatte auch schon die Londoner U-bahn bereist!
die GT3 durchfährt am 5 September 1961 die U-Bahnstation Northwood die damals noch zweigleisig war! (Heute 4 Gleisig)
gleicher Tag, hier durchfährt der Zug die U-Bahnstation Moor Park!
Ich vermute das durch das Ungewöhnliche Pfeifen der Turbine viele Fahrgäste an den Bahnsteigen sich die Ohren zuhielten! Da wäre ich zu gerne dabeigewesen!
Die GT3 durcheilte die Stationen - vermutlich ging die Tour bis Baker Street wo dann gewendet wurde! Mangels Drehscheibe dürfte die Rückfahrt richtung Aylesbury mit Tender vorraus gewesen sein! (Oder ein Autokran hat sie Umgedreht )
Das ist wirklich die ungewöhnlichste Dampflok ( Bulleid Leder claas) die ich je gesehen habe! Dagegen ist die amerikanische Cab forward ja wirklich simpel!