Wie ihr ja wißt habe ich seit Ende des letzten Jahres eine J39 von Union Mills. Die Lok ist ein sehr schönes Modell zu erschwinglichen Preis. Auch die Zugleistung stimmt, was aber ein kleiner Wehrmutstropfen ist, ist die Stromabnahme. Bei der Lok wir an der Lok und am Tender jeweils nur von einer Seite der Achse Strom abgenommen, da diese über die Achslager bzw. die Lok, bzw. Tenderchassis erfolgt. Solange Gleise und Räder super sauber sind und auch keine Unebenheiten im Gleis sind, wo sich z.B. mal der Tender ein wenig sein Bein hebt ist alles in Ordnung. Doch meist sind die Bedingungen nicht so gut. Nachdem dies während des Dortmundeinsatzen immer wieder auffiel habe ich und Frank uns ein paar Gedanken gemacht wie man Abhilfe schaffen kann. Der 1. Schritt war das man Schrauben an Lok und Tender mit der die Fahrwerksunterseite und auch die Kuppelstange zwischen Lok und Tender festgeschraubt werden nicht zufest anschraubt damit die Kuppelstange etwas mehr Spiel hat und so der Tender bei Unebenheiten nicht so schnell sein "Bein" hebt. Als 2. Schritt wurde angedacht das bei Lok und Tender auf der Seite bei der kein Strom abgenommen wird, irgendwie Stromabnehmer ran müssen. Nach langen Suchen habe ich die Schleifkontakte von N und TT von Mayerhofer Modellbau (Bestellnr. 244074)entdeckt. Diese sind zwar für die Stromabnahme von Drehgestellachsen gedacht, aber in diesem Fall funktionieren sie auch. Materialien: Bohrer 1mm, dünne Kunststoffplatte, dünner Draht, 1 Schleifkontakt, Sekundenkleber, Lötkolben, Lötzinn, Union Mills Lok Vorgehen: Zunächst wird die Lok auseinander gebaut (Siehe Foto) Dann schneidet man sich ein Stück von der Plastikplatte zurecht, etwas größer als der Schleifer, und klebt diese auf den Fahrwerksrahmen des Gehäuses (darauf achten das es die bisherige nicht stromabnehmende Seite ist) Anschließend lötet man den Draht an den gewählten Schleifer. Wenn der Sekundenkleber getrocknet ist legt man probeweise den Schleifer auf das Plastikplättchen und markiert sich eine Stelle um das Kabel in das Innere des Rahmens zuverlegen und bohrt dort ein Loch mit einem Durchmesser von 1mm, dasselbe wiederholt man nocheinmal nach der dritten Treibachse unterhalb des Führerhauses, an der Bohle unter halb des Führerhauses sowie an der Tenderbohle gegenüber dem Führerhaus, letztere muß in die Bohrung der Tenderbefestigungsschraube führen (siehe Skizze) Ist dies geschehen, legt man die Schleifer in Position und klebt diesen dann mit Sekundenkleber fest. Wenn der Kleber getrocknet ist, kann das Kabel durch die Bohrungen geführt werden. Anschließend legt man die Treibräder in Position und schraubt das Fahrwerksunterteil in Position. Anschließend führt man das Kabel da vom Tender zur Lok führt wieder in die Bohrung oberhalb der Kuppelstange am Führerhaus und das neue Kabel in die Bohrung am Tender ein und schraubt wenn die Kuppelstange in Position ist alle fest. Nun kommt die Funktionsprüfung. Als erstes schaut man ob die Kuppelachsen schön leichtgängig laufen. Wenn dies der Fall ist setzt man die Lok aufs Gleis aber so das der Tender keinen Kontakt mit den Schienen hat. Anschließend dreht man den Trafo bzw. den Fahrregler (Digitalbetrieb) auf. Ist auch dies erfolgreich und der Motor im Tender läuft, setzt man diesen ebenfalls aufs Gleis. Nun sollte man darauf achten, das während des Fahrends die Kuppelachsen nicht blockieren, falls doch muß man schauen wo der Fehler lag, bei mir war es ein Stück des Schleifers/Plastik das die Mittelachse etwas hemmte. Das ganze kann dann auch noch mit dem Tender vorgenommen werden, was ich aber noch nicht gemacht habe, da am Tender auf der nicht stromabnehmenden Seite zwei der drei Räder Haftreifen haben und ich daher bei Union Mills nachfragen möchte ob man mir dort die Antriebsachsen auch ohne die Haftreifen zusenden würde. Fazit: Die Lok läuft nun viel zuverlässiger. Gestern beim testen lief sie noch teilweise sehr ruppig, da die Gleise schon längere Zeit nicht mehr geputzt worden waren. Heute dagegen ohne etwas an den Gleisen gemacht zu haben lief sie dann wunderbar.
Sollte diese Ehre eventuell auch mir einmal zuteil werden , wäre es "at my very utmost pleasure" (nur echt im leicht nasalen Oberhaus-Sprech) Grüße, Matthias