tief in einer Schaffenskrise steckend und da mich die Stichwortsuchfunktion hier nicht richtig weitergebracht hat, schildere ich mal kurz mein Problem in einem neuen Beitrag. Bitte nicht kreuzigen, wenn ich zu blöd zum Suchen war und das Thema bereits rauf- und runtergeorgelt wurde.
Ich habe inzwischen 9 SEEP PM1 Weichenantriebe von Gaugemaster fest unter meiner Anlage verbaut. Folgende Ergebnisse stellten sich ein:
1. Einer funktioniert einwandfrei, normal laut und schaltet regelmäßig hin- und her. 2. Zwei schalten extrem laut um, allerdings auch recht regelmäßig. 3. Zwei schalten nur in eine Richtung und nicht wieder zurück. 4. Vier schalten gar nicht und brummen stattdessen nur laut.
Es lassen sich alle Weichen manuell verstellen, wenn ich mit der Hand unter der Anlage die Führungsstange des Motors hin- und herbewege.
Ich habe alle nach derselben Vorgehensweise (Weichenzunge und Antriebsstange in der Mitte) und an identische Pecoweichen Code 80 eingebaut, das Loch im Brett (10mm dick) für die Antriebsstange ist ausreichend groß. Die Stangen sind ziemlich gerade/senkrecht und haben ein anscheinend normales kippeliges Verhalten. Alle liegen von der Stromquelle in etwa gleich weit entfernt (ca.2m). Der Viessmann-Trafo hat 16V und 3,25 A. Die Kabel 2,5 qmm Durchmesser, auf den letzten 10cm noch 0,8 qmm. Es werden Taster von Viessmann verwendet.
Was mich in erster Linie ratlos zurücklässt ist die Tatsache, dass die 9 Motoren 4 verschiedene Probleme zeigen. Das macht für mich die Fehrlersuche so schwer.
Vielen lieben Dank im voraus für Eure Bemühungen und viele Grüße, Andreas
Ehrliche Antwort, gerade in N: Rausschmeißen und mit vernünftigen Antrieben ersetzen, vor allem wenn Du Weichen mit Herzstückpolarisierung hast. Selbst wenn sie denn schalten ist aufgrund der kurzen Stellwege in N die Einstellung der Antriebe, so dass sie auch das Herzstück rechtzeitig und zuverlässig mit dem richtig gepolten Strom versorgen, noch lange nicht garantiert. Diese Antriebe sind (nicht nur) meiner Meinung nach unter H0/00 kaum brauchbar.
Man musst zwar schon mit ein paar Fingergliedern mehr in die Tasche greifen, aber noch keine Hypothek aufs Haus aufnehmen. Meine Empfehlung sind ganz klar MTB-Antriebe, um einfach nur SEEP zu ersetzen reichen die roten MP1.
Viele Grüße Mirko
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Ich kann Mirko nur Zustimmen. Hatte damals bei Uig SEEPs verbaut, hatten Anfangs funktioniert, aber nach einiger Zeit haben sich einige wohl etwas durch die Stellkräfte verschoben und die Herzstückpolarisierung hat bei diesen nicht mehr richtig funktioniert. Bei meinem Bahnhof Lochdubh hatte ich auch zunächst SEEP Antriebe verbaut, aber da ich um weniger Schwierigkeiten beim Einschottern zu haben, schmale Langlöcher unter der Stellschwelle gefräst hatte und um das Problem mit dem Verrutschen der Antriebe mit der Zeit zu eliminieren, mir entsprechende Aufnahmen für die SEEP Antriebe gebastelt hatte, gab es dann Schwierigkeiten bei zunächst 6 von 18 Antrieben, da durch die Halterung die Positionierung der SEEPs erschwert war. Etwas später waren dann von 18 nicht mehr richtig einsetzbar, alle hatten nach dem Einbau funktioniert, und funktionieren auch noch nach dem Ausbau, aber da ich wie gesagt schmale Langlöcher statt Bohrungen unter den Weichen habe, und durch mögliche Temperaturschwankungen das Holz wohl etwas gearbeitet hat sind diese Antriebe wohl beim stellen der Weiche dann an der Anlagenplatte hängen geblieben, sie ließen sich aber weiterhin von Hand in die Enstellungen bringen. Bin nun auch auf die von Mirko erwähnten MTB Antriebe umgestiegen.
lieben Dank für die schnelle und ehrliche Antwort. Nur die wollte ich ja auch hören, wenn auch mit anderem Inhalt. Ich hatte mich natürlich überall intensiv umgehört bevor ich 15 Antriebe angeschafft habe. Bis auf die Lautstärke gabs für die SEEPs durchweg, auch hier, sehr positive Kritiken und sogar Empfehlungen. Ich habe sie auch nicht wegen dem Preis gekauft.
Ich hatte übrigens vergessen, dass die Anlage komplett analog betrieben wird, falls das einen Einfluss auf die Antriebsempfehlung haben sollte.
Dass es an dem 16V/3,25A Trafo als zu schwach liegen könnte scheidet für euch aus?
Ich werde mich mit den MTB Antrieben jetzt auf jeden Fall beschäftigen. Es werden auch immer mal Hoffmann Antriebe ins Gespräch gebracht. Gibt es da bei euch Erkenntnisse, z.B. in Abwägung ggf. mit MTB?
Hallo Andreas, so wie Du das beschreibst hört sich das an, wie es bei mir passiert ist. Ich hatte bei mir 18 Seeps verbaut. Anfangs funktionierten alle, dann bei der ersten Session gab es dann nacheinander an sechs Antrieben Probleme, d.h. der Antrieb schaltete nur in eine Richtung, in die Gegenrichtung passierte nichts mehr, ich konnte aber von unten den Antrieb umstellen. Das nur ein brummen zu hören war, ist bei mir nicht passiert. In meinem vorherigen Beitrag hatte ich ja geschrieben das ich keine runden Bohrungen unter die Weiche gemacht habe sondern schmale Langlöcher. Daher ist bei mir die Vermutung, das durch Luftfeuchtigkeit und Temperaturschwankungen es dazu gekommen ist das die Stellstange am Gleisbrett hängen geblieben ist. Dazu kommt das eine Feinjustierung der SEEP Antriebe nur schwerlich möglich ist, wenn sie mal verbaut sind. Das geht mit dem MTB Antrieben dagegen vortrefflich.
Man sagt bei SEEP, dass sie so 1A ziehen, frag mich nicht ob bei 12 oder 16 Volt. So oder so wärst Du von der Leistung her auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Die Viecher sind einfach nur billig verarbeitet. Die MTB-Antriebe sind auch für analogbetrieb geeignet.
Hoffmann oder Conrad (der bekannte Elektrohandel hat die zumindest eine Zeit lang mal unter eigenem Namen in Lizenz vertrieben, vielleicht machen sie es immer noch) sind per se erst mal auch nicht schlecht, haben aber zwei große Nachteile. Der eine, im wahrsten Sinne des Wortes, ist ihre Baugröße. Der zweite ist, dass sie früher ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hatten. Nicht unbedingt ein hochwertiger, aber dennoch betriebssicherer Antrieb zu einem fairen Preis. Inzwischen ist das auseinander gedriftet und der Preis deutlich gestiegen. Damit kosten sie fast das gleiche wie ein MTB MP1, der aber dafür doch eine deutlich bessere Qualität und als Extra den einstellbaren Stellweg bietet. Der Hoffmann ist fest bei 8 mm, was "für alle Spurweiten geeignet" im Umkehrschluss bedeutet "für N schon ziemlich viel". Durch den hohen Anpressdruck vom Stelldraht bin ich mir nicht sicher, ob die Weichen nicht doch auf Dauer leiden. Den MTB kann man bei N oft auf 3 einstellen.
Viele Grüße Mirko
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dann bin ich aber ein Stück weit beruhigt, dass ich da nicht der Einzige bin. Ich habe mich auch sofort um die MTB Antriebe gekümmert. Die machen ja wirklich einen vernünftigen Eindruck auch wenn der Preis von ca. 15 Eus mal x die bisher schlechteste Nachricht des Tages bedeutet.
Die PECO Code 80 Weichen mit dem Electrofrog kann ich aber normal analog anschließen ohne zusätzliche Verkabelung an den restlichen 3 freien Anschlüssen oder? Also nur "rechts" + "links" und die Phase und muss sonst nichts unternehmen wegen der Polarisation? Ach so und dann ist da ja noch die 2. Frage nach dem Trafo. Der Viessmann Klassiker 16V/3,25 A ist ausreichend? Und 3. wie unverzeihlich bzw. großzügig ist der MTB denn bei Einbautoleranzen im Hinblick z.B. für den Anpressdruck der Zungen usw.?
da haben wir uns gerade überschnitten. Danke auch dir für die sehr hilfreichen Hinweise. Ich denke da werde ich auf dem anderen Kanal gleich mal einen probeweise ordern. Gott sei Dank sind sie auch in den Abmessungen recht klein, da ich ja platzmäßig mit SEEPs geplant habe.
bei der Herzstückpolarisierung ändert sich zwischen MTB und SEEP nicht, es ist sogar etwas einfacher, da Du nicht löten musst, sondern die Kabel mit Schrauben festgeschraubt werden. Dann wie Mirko schon erwähnt hat, kannst Du bei den MTB Antrieben den Stellweg einstellen, bei N die erwähnten 3mm, Auch kannst Du die Motor an sich noch etwas in seiner Lage justieren, da er an den Seiten Langlöcher zum festschrauben besitzt, anstatt von Bohrungen beim SEEP Antrieb. Was Du aber bei Peco Weichen im Vorfeld machen solltest ist die Stellfeder zu entfernen, da ich mir nicht sicher bin ob das Getriebe der MTB Motoren auf Dauer die Belastung durch die Stellfedern aushält, da das Getriebe aus Plastik ist. Das entfernen der Federn geht aber bei noch nicht eingebauten Weichen ohne große Probleme, wenn sie eingebaut sind muss man mit etwas Sorgfalt vorgehen. V.a. bei Weichen aus neuerer Produktion.
so, ich habe euren Rat natürlich befolgt und gleich zum testen 3 Antriebe bestellt und na klar, sind die Weichen schon eingebaut. Einfach war ja gestern. Man kann von oben (Oberseite) auf das Teil gesehen zentral im breiteren Abschnitt der Weiche neben dem Stellknubbelteilschieber eine Miniblattfeder innen sehen. Ist die gemeint? Einfach die dort durchknipsen ohne Öffnen irgendwelcher Kunststoffteile?
genau die ist gemeint. Die Feder geht von der Stellschwele zur einer Art Kästchen daneben. Bei Weichen älterer Bauart befinden sich neben diesen "Kästchen" Metallaschen, diese aufbiegen das "Kästchen rausnehmen, und dann die Feder herauspfriemeln. Je nach Lust und Laune das Kästchen wieder zurück und die Laschen wieder zurückbiegen. Bei den Weichen neuerer Bauart sind zwar auch die Laschen von Oben zugänglich, aber du musst das Blech an dem die Laschen sind von unter der Weiche entfernen, damit Du an die Feder kommst, wenn die Weiche schon eingebaut ist schwierig, da musst Du mit kleinen Schraubenzieher/spitzen Zängchen versuchen die Feder raus zu knöppen, aber aufpassen, da kann ganz gerne mal eine der Weichenzungen sich von der Stellschwelle lösen. Ggf. probiere mal mit dem durchtrennen, aber ich vermute das der Draht ein Federstahldraht ist, da wirst Du Dir ggf. die Schneide Deiner Zange auf Dauer mit kaputt machen.
so, kurzer Lagebericht. Also ich habe gestern den von dir empfohlenen Motor eingebaut. Dabei habe ich vorher die Werkseinstellung des Hubweges von 6 auf 3 mm geändert. Das wurde in verschiedenen Tutorials so empfohlen. Der gesamte Einbau war im Prinzip simpel, wobei ich versucht habe sowohl die Weichenzungen als auch den Motor ziemlich mittig zu plazieren. Allerdings konnte ich beim Motor, anders als bei den SEEPs, nicht erkennen in welcher Position er sich gerade befindet.
Gibt es da einen Trick zur optimalen Ausrichtung vor dem Festschrauben?
Dann habe ich die Funktion getestet. Erst tat sich sich gar nichts außer einem leichten Summen. Man kann ja die Stangenhalterung verschieben/nachjustieren und in der äußersten Position kam dann Bewegung in die Sache. Jetzt schaltet er hin- und her. Er ist sehr schön angenehm und gar nicht so laut wie befürchtet, die Zungen liegen jeweils sauber an. Allerdings muss ich sehr lange den Taster gedrückt halten bis das Motorengeräusch und der Schaltvorgang beendet ist. Erst dann kann ich auch die Gegenseite aktivieren und die Weiche zurückstellen, dauert auch gefühlt eine Ewigkeit.
Die Frage lautet hier, ist das so normal und OK (solange die Feder noch drin ist) oder muss ich eventl. auf einen anderen Hub (6/9) umändern?
Und recht herzlichen Dank für den Tipp nochmal, mein Weichenantriebsleben scheint wieder im Lot zu sein.
mit der Mittelstellung des Antriebs musst Du durch hin und herfahren des Motors herausfinden. Auch wichtig ist, dass der Antrieb nur in die Gegenrichtung laufen kann, wenn er in die Endlage gefahren ist. D.h. bei Verwendung von Tastern solange drücken bis der Motor nicht mehr zu hören ist. Mit Schaltern brauchst Du das nicht, der Antrieb hat Endabschaltung, wenn der Motor mal nicht zu funktionieren scheint dann mal den Taster für die Gegenrichtung betätigen, denn dann wurde der Antrieb bei der letzten Betätigung wahrscheinlich nicht bis zur Endstellung gefahren. Ich bin beim Einbau unter meine Module hergegangen, habe den Antrieb in ungefähre Mittelstellung gebracht, die Weichenzungen ebenfalls so gut es ging in Mittelstellung gebracht. Dann habe ich mir ein doppelseitiges Klebeband genommen und ein Stück davon von unten auf das Trassenbrett geklebt, wo der Antrieb platziert werden soll, davor habe ich bei den Antrieb schon mal angebracht und mir die Löcher für die Schrauben markiert und vorgebohrt, dann tut man sich dann mit dem festschrauben der Schräubchen leichter. Wenn der Antrieb festgeschraubt ist, habe ich ihn dann mal getestet, also in die Abzweig und geradeaus Position gebracht, hat das gepasst, habe ich die Verdrahtung angeschlossen, noch mal getestet und dabei auch die Herzstückpolarisierung überprüft. Zuletzt, habe ich dann noch den Stelldraht zurückgeschoben, so das er wenn nur minimal über die Stellschwelle hinaus schaut, das ist das schöne, denn beim Peco oder SEEP müsste man jetzt entweder mit einem Dremel oder einen starken Seitenschneider den Stelldraht kürzen. Hier einfach nach unter schieben.
das hat alle (?) restlichen Unklarheiten und auch Unsicherheiten in vollem Umfang beantwortet. Alles ist genauso wie du es beschrieben hast. Das Festhalten des Tasters war mir neu und ich kannte es bisher anders. Das mit der Stange ist auch toll, dann hat man oben auf der Anlage auch einen sauberen Abschluss und nichts Scharfkantiges. Jetzt werde ich mir die restlichen Antriebe gleich ordern und fleißig umbauen. Lieben Dank nochmal.