Hallo zusammen, ich bin aktuell auf dem nostalgischen way of life :-) Aktuell begeistern mich die alten Bassett - Lowke locos, in 0 gauge aus den 1930er Jahren, mit clockwork engine. Vielleicht teilt ja jemand im Forum meine Begeisterung und schreibt, was er an Erfahrungen gemacht hat. Ich erwarte in den nächsten Tagen aus England eine 4-4-0 compound von 1932. Mich würde interessieren, ob Ihr mit Hornby 2 rail vintage Track for clockwork trains (günstig und weit verbreitet Radius two), oder mit original Bassett - Lowke "wooden 2 rail track" fahrt. Spare parts ? Adresse ? Germany ? Die Bassett - Lowke society in GB ist bekannt. Freue mich auf jede Info zu dem o.g. Thema.
unlängst habe ich mir (als besonderes Reisesouvenir) eine Bassett-Lowke Uhrwerksdampflok „Prince Charles“ Spur 0 2’B mit dreiachsigem Tender in früher, grüner British Railways Lackierung („Lion over Wheel“) zugelegt, die mit ein paar kleinen Macken sowie ungetestet ohne Schlüssel zum Verkauf stand. Ganz offensichtlich handelt es sich um Nachkriegsmodell der frühen 1950er Jahre, die 2’B-Ausführung lässt auf eine gewisse Kurvengängigkeit schließen, die Spurkränze haben aber nicht ganz die Massivität von Hornby Spur 0.
Wörtlich heißt es: „A new model in British Railways Colours: Prince Charles. This model will negotiate 2ft radius curves and may be used on tinplate or permanent way track. Here is an inexpensive locomotive that will satisfy the most critical. Based on orthodox British Railway design, it is well built and of sturdy construction throughout For beginners to model railways, it is particularly recommended, not only on the grounds of economy, but because of its pleasing appearance and reliability.“
Es handelt sich also um das Spur 0-Einsteigermodell der frühen Fünfziger Jahre, das offenbar bewusst für den Betrieb auf Hornby 2ft-Gleisen bestimmt war. 3 Pfund 18 Schillinge waren 1952 sicherlich eine Menge Geld, aber damit war die Prince Charles immer noch zum halben Preis zu haben wie die „günstigste“ Bassett-Lowke Lok nach einem richtigen Vorbild, die Midland Compound, die als Uhrwerkslok 7 Pfund 17 Schillinge kostete. Siehe: https://www.flickr.com/photos/buzzer999/...57632159454249/
Aus der sehr interessanten Darstellung zur Unternehmensgeschichte von Bassett-Lowke bei der amerikanischen Train Collectors‘ Association http://www.tcawestern.org/bassett.htm geht hervor, dass Bassett-Lowke seit Ende der zwanziger Jahre sein Sortiment stets mit einer Tinprinted-4-4-0 nach unten hin abrundete: Zunächst gab es 1927 die „Duke of York“, dann die „Princess Elizabeth“ und nach dem Zweiten Weltkrieg „Prince Charles“. Insofern ist davon auszugehen, dass alle diese Loks auch auf Hornby-2ft-Gleisen fahren.
Antworten auf die Frage, welche Gleise man für welche Loks nehmen könnte, sind auch den beiden empfehlenswerten Büchern „The Bassett Lowke Story“ des ehemaligen Mitarbeiters R. Fuller sowie mittelbar dem Kompendium „The Hornby Gauge 0 System“ aus der Hornby Companion Series zu entnehmen. Am aufschlussreichsten zu tauglichen 0-Gleissystemen sowie insbesondere zum Spur 0-Nachkriegsangebot von Bassett-Lowke ist eine Bassett-Lowke Katalogabbildung von 1953/54, die verschiedene Sets mit Gleisen zeigt, allesamt nicht aus dem „High-End-Finescale“-, sondern aus dem „Hobbysortiment“. Dies bestand aus der 2’B Prince Charles und der 2’B Midland Compound jeweils als Uhrwerkloks und mit zwei vierachsigen Personenwagen, einer 0-6-0 Tenderlok und 0-6-0 Schlepptenderlok jeweils als Uhrwerklok mit vier Güterwagen, sowie einem Güter- oder Personenset mit einer vereinfachten Echtdampf-Mogul („Enterprise“). Dem Fahrzeug-Schuber jedes Sets lag jeweils ein weiterer Gleis-Schuber bei. Auch wenn B-L das Gleis als sein eigenes Tinplated Track bezeichnet (das Unterschlagen von Lieferanten gehörte bei B-L wohl zur Unternehmensphilosphie), ist der Inhalt des Schubers ohne Weiteres als Hornby Uhrwerksgleis mit zwei Fuß Radius zu erkennen. Im Hornby-Spur 0 Buch wird entsprechend ausgeführt, Hornby habe Gleise an B-L geliefert. In den 1950er Jahren, als Hornby in Spur 0 nur noch ein Spielzeugsortiment führte, bedienten beide Firmen wohl recht unterschiedliche Märkte, sodass Hornby die Belieferung von B-L mit Gleisen anscheinend vertreten konnte.
Im Praxistest mit der Prince Charles (für den ich einen provisorischen „Male Key“ aus einem 3,5 mm Vierkant selbst bauen musste) hat sich gezeigt, dass die Hornby-Uhrwerksgleise sich in einem sehr guten Zustand ohne Vertiefungen, Spurerweiterungen und Verengungen befinden müssen, um betriebssicher von der B-L-Lok befahren zu werden. Die Spurkränze sind eben nicht so hoch wie bei Hornby. Sind die Gleise gerichtet, ist es empfehlenswert, Wagen anzuhängen, weil dies die ungestüme Startgeschwindigkeit der Lok einbremst, die tatsächlich drei von den schweren, wenn auch verkürzten Mk1-coaches mehrere Runden eines Ovals ziehen kann. Die Wagen wurden übrigens in derselben Produktionsstätte (Precision Models alias Winteringham) gefertigt wie die Trix Twin Coaches und sind gewissermaßen ihre maßstäblich vergrößerten Brüder.
Würde mich natürlich freuen, hier noch mehr B-L-Modelle zu sehen, auch, wenn das vermutlich eher etwas für das Nachbarforum „Alte Modellbahnen“ ist.
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Anbei noch ein kleiner Info-Nachschlag zum Thema Betrieb mit Bassett-Lowke-Loks.
Zunächst: Wenn man denn auf das Hornby-2ft-Uhrwerksgleis zurückgreift, ist es unbedingt vorzugswürdig, die Nachkriegsvariante mit ebenen bzw. flachen Schwellen zu nehmen. Die Gleise mit außen überhöhter Schiene und ansteigender Schwelle („Steilkurve“ alias „banked“– eine Konzession an High-Speed-Uhrwerksbetrieb) begünstigen das Aufkanten und Entgleisen der B-L-Fahrzeuge gerade am Übergang zwischen Geraden und Gebogenen. Die Kombination beider Gleissorten wird geradezu mit Sicherheit zu Entgleisungen an der betreffenden Stelle sorgen. Logischerweise sind die Vorkriegsweichen nicht überhöht, sondern flach. Auch ein sortenreiner Betrieb mit Vorkriegsgleisen hilft insofern nicht weiter, wenn man denn Weichen einbaut.
Die Hornby-Uhrwerksgleise aller Jahrgänge findet man regelmäßig als Konvolute bis hin zur Kiloware im britischen ebay. Eine Behandlung der oft arg ramponierten oder patinierten Gleise mit Metallpolitur (z.B. hochwirksam und stilecht mit Brasso) ist trotz fehlender Kontaktproblematik empfehlenswert, weil der Rollwiderstand auch im Uhrwerksbetrieb dadurch stark gesenkt wird. Was bei den gebrauchten Gleiskonvoluten praktisch immer fehlt, sind die für eine Stabilität der Gleisanlage unabdingbaren Schwellenverbinder (connecting plates). An dieser Stelle empfehle ich, einen Blick auf den Gleis-/Zubehörbereich des schon an anderer Stelle erwähnten Modellbahn-Sammlerhandels „Station Masters Rooms“ zu werfen (https://thestationmastersrooms.co.uk/cat...=64&page=0&p=19), da zumindest Massenware wie eben diese Schwellenverbinder als günstige Pakete angeboten werden. Mir erschien es jedenfalls sinnlos lästig, nächtelang einzelnen Minipaketen von connecting plates hinterherzusteigern, wenn man bei dem Laden den Normalbedarf für eine mittlere Anlage für ca. 10-20 Pfund abdecken kann. Dasselbe gilt für Artikel wie die Hornby-Prellböcke, die in Auktionen eher teurer sind.
Station Masters Rooms hat auch regelmäßig die schon erwähnten einfacheren Bassett-Lowke-Vorkriegsloks „Duke of York“ und „Princess Elizabeth“ im Sortiment. Über das Preisgefüge mag sich jeder selbst ein Urteil bilden, fest steht, dass auch Zubehörteile wie die besagten Verbinder und Prellböcke rasch, gut verpackt und mit freundlichen Hinweisen geliefert werden.
Für die vorgenannten Loks oder noch hochwertigere B-L Spur 0-Loks das originale B-L Gleissystem in einer brauchbaren Zusammenstellung zu finden, scheint eine größere Herausforderung. Standardradius hier ist – wie beim praktisch nicht mehr beschaffbaren Stahlgleis von Hornby – 3 Fuß. Durch den massiven Holzunterbau, um filigranere Profile und realistische Schienenstühle modellieren zu können, sind alle Komponenten des Steckgleises, insbesondere die zu ganzen Weichenstraßen zusammengefassten Abzweigungen oder Parallelgleisanordnungen, geradezu Schlachtschiffe, die sich kaum nach Deutschland versenden lassen. Zudem wurden die auch als Bausatz angebotenen Streckengleise anders als Hornby-Gleise auch stationär auf Anlagen oder gar im Garten verbaut, sodass man eher nicht verbaute Weichen als Gleise findet. Verwendbare oder gar unbenutzte Steckgleise werden entsprechend gehandelt.
Einen Eindruck vom praktischen Aufbau solcher Gleise geben die Filmsequenzen am Ende dieser sehenswerten Aufnahmen, auf die mich Markus aufmerksam gemacht hat: https://www.youtube.com/watch?v=q8DemJtPuBo
(Vorerst) abschließend noch ein Hinweis darauf, dass eine Alternative für diejenigen, für die Vintage zweitrangig ist und Betriebssicherheit und Verfügbarkeit zählen, noch das Peco SM32-Gleis ist, also ein Code 200-Schmalspurgleis mit entsprechender Schwellenteilung. Auch ein Steckgleis ist dafür verfügbar, siehe beispielsweise http://www.hattons.co.uk/stocklist/10004...s/prodlist.aspx
im nachweihnachtlichen Winterschlussverkauf beim bekannten Händler Kevin (Stationmastersrooms) wurden ein paar schöne Teile zu fairen Preisen angeboten, von denen ich mir eine zweite Bassett Lowke clockwork 2’B gekauft habe, zu knapp über 100 Pfund, sozusagen bevor der Brexit kursmäßig voll durchgeschlagen hat.
Die Lok „Duke of York“ ist natürlich Freelance und die Modell-Vorgängerin der Prince of Wales. In den 1930ern war dies das Einsteigermodell bei Bassett Lowke am unteren Ende der Tinprinted-Modellpalette. Gleichwohl deutlich gefälliger und besser proportioniert als die gleich alten Hornby Freelance-No. 2-Modelle – nur meine Meinung.
Es ist die typische Uhrwerktechnik der Zeit verbaut, mit Führerstandshebeln und vom Gleis aus ansteuerbarer Bremse und Richtungswechsel. Schlüssel zum Aufziehen ist nicht der invertierte Vierkant wie in der Nachkriegszeit, sondern ein normaler Uhrwerksschlüssel, jedoch mit größerer Schlüsselweite als bei Hornby. Es passt ein Schlüssel Deutsches Reichspatent für Standuhren. Für den Fahrbetrieb ist noch interessant, dass die Lok besser auf den normalen Hornby-Tinplate-Gleisen fährt als Bassett Lowke-Nachkrieg mit niedrigen Spurkränzen, weil die Radsätze mehr in Richtung coarse scale gehen. Die Lok ist gut geeignet, um eine Garnitur aus Leeds-Wagen zu ziehen. Mit diesen passt sie auch auf ein Vitrinengleis. Da der Schrank damit voll ist, habe ich erstmal keine Sammlungserweiterung vorgesehen.
Hallo Matthias, ich bin auch viel mit BL unterwegs. Nach Einführung durch Torsten und Hilfe von Kev (Station Masters Rooms) habe ich meine Sammlung erweitert.Ich fahre CW und Electric Ausser BL noch Hornby und LMC (Leeds Model Company) Von David Peacock (LMC) habe ich dann viele weitere und wichtige Informationen, zu den alten Modellen erhalten ! Das ist Modellbahn "pur". Ein "back to the roots" feeling, klar ich bin mit Märklin H0 aufgewachsen, aber diese 0 gauge locos haben Ihren ganz eigenen Chrakter Aber Du weißt ja was ich meine Würde mich auch freuen, wenn die v.g. locos eine etwas breitere Anhängerschaft in Germany (Forum) finden würden.
Habe noch links, wenn nicht bekannt ( keine kommerziellen Händler)