zu einem früheren Zeitpunkt hatten wir uns bereits mit dem Thema Lokbausätze beschäftigt. Speziell zu Weißmetall-Bausätzen hatte ich geschrieben, dass ich zum Zusammenbau der Teile mit Kleber (Zeikomponenten-Epoxydharz-Klebstoff, z.B. UHU-Plus Endfest 300, heiß ausgehärtet) gearbeitet habe.
Mittlerweile habe ich die ersten Erfahrungen mit dem Löten von Weißmetall-Bausätzen gesammelt und möchte darüber kurz berichten (falls Interesse besteht, kann ich dazu noch mehr berichten). Löten als metallische Verbindungstechnik ist natürlich beim Zusammenbau die zu bevorzugende Art, weil das Lot sicherlich besser an den Oberflächen haftet als jeglicher Kleber. Das Hauptproblem beim Löten ist allerdings, dass weißmetall selbst einen sehr niedrigen Schmelzpunkt hat - es hat daher keinen Sinn, die Teile mit normalem Elektroniklot löten zu wollen, da die Werkstücke dann selbst anschmelzen. Man braucht also ein Lot mit noch niedrigerer Schmelztemperatur als der des Weißmetalls. Hier kommt das Wood'sche Metall als Lot in Frage, dessen Schmelztemperatur noch unter 100°C liegt.
Bei meinen Arbeiten habe ich Wood'sches Metall als Lot verwendet und die Lötstellen zuvor mit Lötwasser (normales Lötwasser für Lötungen an Stahl- , Zink- oder anderen Blechen) bestrichen. Meinen geregelten Lötkolben habe ich auf ca. 280°C eingestellt - das war einerseits hoch genug, um das Lot zu schmelzen und genügend Wärme in die Werkstücke zu bekommen, andererseits aber noch niedrig genug, um die Werkstücke selbst nicht zu zerschmelzen. Allerdings sollte man dafür eine eigene Lötspitze nehmen (wegen des Kontaktes mit dem Lötwasser) und nichrt diejenige, die man sonst zum Elektroniklöten verwendet. Meine Ergebnissen waren sehr befriedigend und ich werde deshalb in Zukunft überwiegend auf das Löten umsteigen (zumindestens an den Stellen, wo Festigkeit erforderlich ist).
ich habe bereits ähnliche Erfahrungen mit Weissblech gemacht. Leider ist meine alte Lötstation nicht regelbar. Für das Löten mit Messingblechen war dies nie notwendig. Meine Erfahrungen als Funkamateur beim Selbstbau von VHF- und UHF-Leistungsendstufen bezüglich Weissblech und Löten sind ebenfalls nie getrübt worden, aber wahrscheinlich hatte ich das Glück, etwas dickwandigeres Weissblech zu verwenden. Dennoch: danke für den Tipp mit dem Lötwasser. So etwas habe ich bisher nie verwendet.
ein Posting um 2:13 - wann schläfst du eigentlich?
Ja, mit Weißblech habe ich auch so manche Erfahrungen gemacht, vom ferngesteuerten Schiffsmodell mit gelötetem Blechrumpf bis hin zu einen Zweikreis-Wendelleiterresonator-Bandfilter auf 137MHz (hatte im 2MHz Durchlassbereich immerhin 0,5dB Einfügungsdämpfung) während meiner Studienzeit.
Weißblech lässt sich mit Elektroniklot (mit Kolophonium als Flussmittel) ja eigentlich recht gut löten, Lötwasser (eigentlich eine verdünnte Säure) ist da normalerweise nicht nötig. Bei dem Niedertemperaturlot als Stange(Wood'sches Metall), das ich verwendet habe, ist leider kein Flussmittel wie bei Lötdraht integriert. Mit dem handelsüblichen Lötwasser (gibt's im Baumarkt) kommt man aber klar. Im Deckel des Lötwasserfläschchens ist ein Pinsel integriert, was sehr praktisch bei der Anwendung ist. Für Elektroniklötungen sollte man aber Lötwasser unbedingt vermeiden, da es natürlich auf Bauelemente korrodierend wirkt.
ich bin eine echte "Nachteule". Bis 3.00 oder 3.30 Uhr bin ich meistens auf. Dafür ist das Aufstehen bei mir etwas später, als bei anderen Menschen - gegen 11.00 Uhr, kann auch mal 12.00 Uhr werden. Nicht umsonst habe ich auch schon das Nachteulendiplom (Night Owl Award) auf VHF bekommen - und die goldene Anstecknadel dazu.
Als gelernter Elektroniker habe ich natürlich Erfahrungen mit dem normalen Weichlot, aber ich kann mich noch daran erinnern, dass mein Vater früher mit Hartlotstange und Brenner eine metallene Wärmflasche gelötet hat. So wie die Dachdecker... Ich selber habe es noch nie verwendet, danke dir deshalb sehr für deine Tipps.
Herzliche 73 und 55
klaus (dixie) + DK1LK / OZ1ICB (habe beide Rufzeichen)
Hallo Klaus Dieter, was lötest du denn eigentlich zusammen. Wenn es wieder eine deiner tollen Lokbausätze ist zeig uns doch mal ein paar Bilder vom Bau! Du weißt doch, Bilder sind besser als tausend Worte!
das will ich gerne tun mit ein paar Bildern vom Bau einer GNR Ivatt "Large Atlantic" (Anlöten des linken hinteren Außenrahmenteils). Das erste Bild zeigt das Lokoberteil, die Rahmenteile sowie die Zutaten zum Löten (eine Stange Niedertemperaturlot-Wood'sches Metall und ein Fläschen Lötwasser). Das zweite Bild zeigt das Lokgehäuse von der Unterseite. Auf dem dritten Bild ist zu sehen, dass das Rahmenteil durch Feilen an der Oberkante noch etwas angepasst werden muss. Vor dem Löten muss die Lötstelle mit Lötwasser bestrichen werden (Bild 4). Mit dem Lötkolben (hier auf ca. 280°C eingestellt) wird von der Stange Lot etwas Material abgeschmolzen (Bild 5). Bild 6 zeigt den Lötvorgang - mit dem Kolben muss genügend Wärme in beide Teile eingeleitet werden, wobei der Tropfen Lot am Kolben als Wärmebrücke hilft. Die Kolbenspitze wird langsam entlang der Lötfuge gezogen. Auf dem siebten Bild ist das Ergebnis zu sehen.
Im Vergleich zum Kleben ist das Löten die schnellere Methode und sie gestattet auch noch zwischendurch Korrekturen. Selbst das Trennen und Wiederanfügen ist kein Problem.
Wichtig ist, dass nach dem Löten die Lötwasserrückstände unter Wasser abgewaschen werden.
Der Lötvorgang sieht ja nicht so schwierig aus.Wo hast du das Lot her? Ich bin mal auf das Endergebnis gespannt. Die Atlantik wird bestimmt schön. Von welchem Hersteller ist der Bausatz?
das Löten mit der Stange Wood'schen Metall ist auch nicht schwieriger als mit einer Stange Lötzinn vom Dachdecker (wo du ja auch noch mit Flussmittel arbeiten musst). Die Temperaturen sind hier nur niedriger. Das Wood'sche Metall schmilzt hier bei ca. 85°C. Der Lötkolben muss natürlich schon höher eingestellt sein, weil ja auch die Werkstücke im Lötbereich genügend angewärmt werden müssen (sie leiten die Wärme ja ab, deshalb brauchst du schon einen gewissen Temperaturüberschuss). Die Temperatur sollte jedoch nicht so hoch sein, dass die Weißmetallteile selbst schon angeschmolzen werden. Das Lot habe ich auf einer der Modellbaumessen in Bremen bei einem Händler bekommen: Firma Spies Industries B.H. Spies Hangstraße 4 52511 Geilenkirchen
Man kann da auch telefonisch bestellen unter 02451/ 72080 Für eine Stange zu 150g habe ich 12,50 Euro bezahlt (ist schon ca. 3Jahre her). Es gibt dort auch noch viele andere Speziallote, z.B. für Aluminium, Edelstahl usw.
Das Modell ist ein alter Bausatz der englischen Firma Keyser, den ich vor über 10 Jahren auf einer Modellbahnbörse ergattert habe. Ich werde man von Zeit zu Zeit je nach Baufortschritt weiter berichten (geht bei mir nur im Schneckentempo weiter, da ich noch viele andere Dinge nebenher habe).