Hallo - da Spur 0 mit britischem Vorbild nach wie vor - trotz einer gewissen Expansion - eine Modellbahn-Nische ist (im Vergleich zu 00/H0), gibt es erklärlicherweise nicht jedes wünschenswerte Fahrzeugmodell im Handel fertig zu kaufen.
Für meine Anlagenplanung in 0 steht ein kleines "Land-Rover-Fabrikgebäude" mit Gleisanschluss auf dem Plan.
In Era 4/5 wurden Kraftfahrzeuge aus den Herstellerwerken zumeist per Bahn zu den Großhändlern transportiert. Land-Rover verlud man in UK zunächst auf Flachwagen (später auch auf spezielle Autotransportwaggons). In Spur 0 bietet kein Hersteller britische Flachwagen für diese Zwecke an.
Damit ich wenigstens eine Dreiergruppe Land Rover verladen kann, suchte ich nach einem passenden 0-Waggon. Ein entsprechendes britisches 0-Modell für Era 4/5 fand ich nicht. Ich fand bei MBW allerdings in Spur 0 einen DB-Druckgaskesselwagen, dessen Unterteil ich für den Flachwagen-Umbau verwende.
Alles noch im Bau, nachfolgend ein paar Fotos.
Das ist mein Grundmodell von MBW:
Falls jemand bereits einen solchen Flachwagen in Spur 0 selbst gebaut oder umgebaut hat, wäre das sehr interessant. Tipps sind bei mir natürlich stets willkommen!!
"Take time for your dreams, before time takes your dreams!" Dario-Alessio
schau mal bei der Homepage des Barrowmore Modelrailway Clubs vorbei, die haben die British Railways/British Rail Diagram Bücher online gestellt. Mit etwas suchen kannst Du sicherlich eine passende Zeichnung eines Bogie Bolster Wagons finden.
Bei den von Dir erwähnten Autotransportwagen dürfte es sich um sogenannte Motorail Wagons handeln, diese wurden meist auf Fahrwerken ausrangierter Personenwagen erbaut.
Hallo, Markus: Sehr wertvolle LINKS, danke bestens!!
Ich suchte aus den Zeichnungen was Passendes für mein Projekt heraus. Es gab/gibt etliche britische Flachwagen für zahlreiche Zwecke (Röhrenbeladung, Containerbeladung usw.) mit unterschiedlichen Längen
Hallo Dario, sieht doch schon mal vielversprechend aus, dann mal gutes Gelingen! Einziger Mangel an dem Wagon wäre nur, das er wohl eigentlich viel zu kurz ist, um am Ende einen Bogie Bolster to scale darzustellen. Bin auf jeden Fall sehr auf das Endresultat gespannt! Cheerio Liam
Es sind im Grunde zwei Mängel, die (streng genommen) dieses Umbauprojekt scalemäßig arg bedrängen: a) Die nicht vorbildgerechte Länge und b) die nicht vorbildgemäßen Radsatzblenden bzw. Radsätze insgesamt.
Erst jetzt stellte ich auch fest, dass diese kürzeren Vierachs-Flachwagen bei British Railways in Era 5 so nicht vorhanden waren. Die Originale waren länger.
Um mir ein Bild zu machen, nahm ich aus meinem US-Bestand einen Flachwagen, der ungefähr die Länge der britischen Flachwagen aufweist:
Das ist an solch einer Idee stets das Spannende, denn nichts ist von Beginn an 100%ig gelöst.
Für mich gibt es jetzt zwei Alternativen:
1. Ich könnte den kurzen Vierachser mittig verlängern und evtl. andere Radsatzblenden zurüsten. Wäre eine Möglichkeit.
2. Aber ich könnte auch den kurzen Vierachser einfach beiseite legen (noch nicht in die Tonne!) und einen britischen Flachwagen (allerdings nicht Era 5, sondern 6 ff.) entsprechend umbauen.
Zu Alternative 2: Heljan hat das folgende Modell in Spur 0 (aber leider nicht für Era 5, sondern für Era 6 ff.) aufgelegt:
Flachwagen in Era 5 hatten aber Unterzüge.
Es müssten demnach a) das Chassis bzw. der Waggonrahmen des Era-6-Waggons umgeändert und b) danach Unterzüge angebaut werden.
Werde mir jetzt erst einmal diesen Heljan-Waggon ordern. Und dann sehe ich weiter. Es bleibt also spannend, was hinterher in der Tonne landen wird .
"Take time for your dreams, before time takes your dreams!" Dario-Alessio
Hallo - ich komme nochmals zurück auf die Längenmaße der Flachwagen.
Als kürzesten BR-"Altbau"-Flachwagen mit Unterzügen fand ich in der zuvor zitierten pdf-Datei diesen Flachwagen:
Das von mir verwendete MBW-Modell hat folgende Maße:
Das Ergebnis ist demnach, dass ich - bei Verwendung des MBW-Modells - 7 cm Rahmen mittig als Verlängerung einbauen müsste (28 cm plus 7 cm = 35 cm entsprechend dem BR-Vorbild in 1:43). Nur so wäre ein Umbau des MBW-Modells längenmäßig vorbildentsprechend.
Noch was Allgemeines: Diese sog. Unterzüge sind sehr typisch für nahezu sämtliche europäischen Vierachs-Flachwagen/Rungenwagen der Epochen II und III (brit. Era 4/5) - wie hier bei Modellen der Rhätischen Bahn auch zu sehen:
"Take time for your dreams, before time takes your dreams!" Dario-Alessio
Zitat von McKinney im Beitrag #6 Als kürzesten BR-"Altbau"-Flachwagen mit Unterzügen fand ich in der zuvor zitierten pdf-Datei diesen Flachwagen:
Hallo Dario,
wie du an den nur einseitig vorhandenen Puffern erkennen kannst, können diese tief liegenden Container-Wagen im Vorbild jedoch nicht einzeln eingesetzt werden. Bei deinem Typ im speziellen handelt es sich um einen Wagen aus einer 1964 gebauten Prototyp-Vierergruppe (die späteren Serienwagen waren deutlich länger). Aber je nachdem, wie nah du am Vorbild bleiben möchtest, muss dich das natürlich nicht jucken.
Hallo, Manuel - wichtiger Hinweis zum Vorbild, besten Dank!
Hatte mich schon über den fehlenen Puffer rechts gewundert, als ich die Skizze sah. Allerdings rechnete ich beim Längenmaß zweimal Puffer ein. Dass dieser Flachwagen Teil der Vierergruppe war, erklärt manches. Demnach ist der Wagen nicht das für mein Projekt geeignete Vorbild.
Ich möchte so nah wie möglich am Vorbild bleiben, wenngleich man nicht alles voll stimmig hinbekommt. Es stehen für mich von der Überlegung her auch die britischen Radsätze im Raum, die beim Heljan-Rungenwagen so aussehen:
Es gilt also: Weiter nach einem Vorbild suchen und schauen, wie man das für Spur 0 hinbekommt.
Ein solches Thema hat auch "Workshop-Charakter", wo jeder Kundige etwas beitragen kann. Mich freut das, denn vielleicht komme ich dadurch zu einem besseren Umbau.
Am Ende bleibt eventuell nur die Möglichkeit, den britischen Heljan-Rungenwagen umzubauen. Das wäre zwar auch nicht genau vorbildgerecht für Era 5, aber größtenteils eben doch "britisch". In etwa so - wie ich es hier grob skizzierte:
"Take time for your dreams, before time takes your dreams!" Dario-Alessio
zum Autotransport kommen drei verschiedene Vorbild-Situationen infrage: Als Einmal-Sendung wie Expressgut, auf einem regelmäßig verkehrenden Autoreisezug oder als Fracht vom Hersteller zu einem Verladebahnhof, z.B. einem Überseehafen.
Autos für jedermann kamen erst nach den Eisenbahnen, und ab etwa 1900 gab es dann Autotransportwagen. Dies waren Spezialbauten, sogenannte Open Carriage Trucks (OCT), welche Fahrspuren für die Autoreifen sowie Haken zum Verzurren auf einem meist zweiachsigen, manchmal dreiachsigen Eisenbahnchassis hatten. Da Dampfloks Dreck produzieren, hat sich der OCT bald zum Covered Carriage Truck (CCT) weiter. Alle großen Bahngesellschaften hatten eigene CCT-Bauarten im Bestand, auch British Railways baute welche, sogar in zwei verschiedenen Varianten: CCT und GUV. Du hast ja einen GUV im Bestand, er ist auf deinen Fotos zu sehen, darin könnte dein Range Rover transportiert werden. CCT und GUV sind NPCCS; falls dir das nichts sagt, ich habe hier darüber viel geschrieben: http://britbahn.wikidot.com/npccs
Autoreisezüge gab es auch, diese fuhren regelmäßig nach Fahrplan, theoretisch auch dann wenn kein Kunde mit Auto kam. Zum Einsatz kamen sowohl geschlossene als auch offene Wagen. Bekannt sind die Anglo-Scottish Car Carriers der LNER, die von den 30ern bis in die 60er auf der ECML zum Einsatz kamen. Bekannt sind aber auch die Carflats für BR Motorail in den 70ern, 80ern und frühen 90ern, die durch Abriss der Aufbauten von Mk1-Personenwagen entstanden. Diese Wagen sind ebenfalls NPCCS, hängen aber in der Regel mit Personenwagen in einem Zug, weil Autobesitzer ungern von ihrem Auto getrennt werden wollen.
Die dritte Gruppe Autotransportwagen sind Güterwagen, also keine NPCCS. Sie werden dafür benutzt, fabrikneue Autos vom Hersteller zum Versandhafen oder zum Verteilzentrum zu bringen, letzteres aber im Grunde erst seit Eröffnung des Kanaltunnels. Der massive Anstieg von PKW-Absatzzahlen kam erst in den 50ern, daher gab es solche Wagen zuvor kaum. Oxford Rail hat in der Nenngröße 00 vor einiger Zeit einen Motorail-Wagen herausgebracht, der in diese Kategorie fällt. Er hat Wagen zum Vorbild, die aus ehemaligen LMS-60-Fuß-Personenwagen umgebaut wurden. Heutzutage gibt es eine wesentlich größere Vielfalt bei diesen Wagen, ebenfalls geschlossen oder offen.
Nun noch ein Wort zu Bogie Bolsters, manchmal Bobol abgekürzt: Diese sind Stahltransportwagen. Die Balken ("bolster") dienen dazu, dass darauf schwere Stahl-Halbzeugnisse oder -Erzeugnisse abgelegt werden können. Es gab definitiv eine große Bandbreite an Wagen, und viele hatten das von dir vielbeachtete Sprengwerk, aber sie waren doch Stahltransportwagen.
Hallo und ganz herzlichen Dank für die Mühe, Felix!! Das sind hervorragende Erläuterungen und LINKS.
Der Gesamtkomplex klärt sich auf.
Was mir bei der ursprünglichen Umbau-Idee vorschwebte, war im Grunde dieser kürzere Waggon-Typus Bogie Bolster (aus urheberrechtlichen Gründen wurden die Fotos von mir bei flickr abfotografiert):
Klar, diese Flachwagen sind und waren bevorzugt oder sogar ausschließlich für Stahltransporte vorgesehen.
Meine Ursprungsabsicht war, einfach nur einen mit drei Land Rovern beladenen Flachwagen auf das betreffende Anschlussgleis zu stellen. Gar nicht so sehr, um den Waggon zu fahren, einfach als Nebenszene.
Da mir die Rungenwagen von Heljan so gut gefallen, sind davon bereits zwei bestellt - egal, was ich damit am Ende mache.
"Take time for your dreams, before time takes your dreams!" Dario-Alessio
"Als Non-Passenger Carrying Coaching Stock werden Eisenbahnwagen gezählt, welche keine Personen transportieren (also keine Personenwagen sind), aber trotzdem Waren befördern, welche schnell an ihren Bestimmungsort gelangen sollen und deswegen technisch so konstruiert sind, dass sie Personenzügen beigestellt werden konnten. Ursprünglich transportierten sie Waren von Personenbahnhof zu Personenbahnhof ....."
Gehört zwar jetzt nicht direkt zum Umbauprojekt, aber es dürfte nebenbei schon interessieren, deshalb ein Blick auf mein GUV-Modell:
"Take time for your dreams, before time takes your dreams!" Dario-Alessio
wenn Du schon mit dem Gedanken spielst einen Bogie Bolster zweckzuentfremden, warum dann nicht gleich zum passenden Bausatz greifen? http://www.jimmcgeown.com/Wagon%20Kit%20...%20Bolster.html Einfach die Bolster weglassen und Du hast wonach Du suchst.
Hallo, Klaus! Besten Dank, das ist ein Super-Tipp!
Kannte den Hersteller bisher nicht. Dieser Messingbausatz wäre eine Alternative. Nun bin ich bisher kein Messingmodellbauer. Bin froh, wenn ich mit dem Lötkolben ein paar Stromlitze angeheftet bekomme .
Wäre interessant, wenn jemand solch ein Modell bereits gebaut hätte.
Die Frage taucht für mich auf, ob man den Messing-Bausatz auch mit 2K-Kleber zusammenbauen könnte. Hat da jemand Erfahrung?
prinzipiell sollte mann auch kleben statt löten können. Ob das allerdings eine wirklich sinnvolle und haltbare Methode ist, kann ich Dir leider nicht beantworten. An manchen Stellen geht es gar nicht anders, da wo z.B. Messing- mit Kunststoffteilen verbunden werden sollen. Ich habe auch schon Messing mit Messing mittels 2K Kleber verbunden, und zwar dort, wo besonders massive Teile die Wärme so schnell abgeleitet haben, dass ich keine ausreichende Temperatur in die Lötstelle bekommen habe.
Ich würde Dir dennoch empfehlen Dich mit der Löttechnik mal eingehender zu befassen. Dadurch eröffnen sich einfach ganz neue Spielräume und Möglichkeiten. Die Investitionen ins benötigte Werkzeug sind ja nicht soo groß. Ein guter Lötkolben, besser eine regelbare Lötstation, und einige Hilfsmittel, das wär's schon. Ansonsten hilft nur üben und nochmals üben. Im Netz gibt es eine ganze Reihe von lesens- und sehenswerten Tutorials. Der Jürgen Moog bietet auch regelmäßig Lötseminare auf Norderney an.
Jim McGeown ist ein renommierter Anbieter in UK. Seine Bausätze haben einen sehr guten Ruf. Ich habe zwei (ungebaute) Bausätze von ihm zuhause liegen, machen einen wirklich sehr sauberen und durchdachten Eindruck. Hervorzuheben ist sein Service auf der Webseite, wo für alle Bausätze die Anleitungen zum freien Download verfügbar sind. So kann man sich bereits vor der Bestellung ein Bild davon machen, welche Arbeiten auf einen zukommen. In der Rubrik "PDF Print Outs" findet man eine Reihe von allgemeinen Basteltipps, auch zum Löten. Jim ist absolut hilfsbereit und daran interessiert, dass seine Bausätze erfolgreich zusammengefügt werden. Daher gibt er auch eine Empfehlung, welche seiner Bausätze für den Anfänger besonders geeignet sind (Skill Builder Kits) und wo etwas mehr Erfahrung notwendig ist. Den besagten Bogie Bolster Wagon empfiehlt er als zweiten Schritt. Vielleicht fängst Du erstmal mit einem zweiachsigen Tieflader an, sind auch noch preiswerter. Es ist nicht so schwer, man muss sich nur trauen und die Geduld haben, nach Fehlversuchen nicht aufzugeben, sondern es, notfalls mehrmals, aufs Neue zu versuchen. Das ist der Vorteil beim Löten. Wenn etwas schief sitzt, dann lötet man es einfach wieder auseinander, reinigt die Teile und versucht es nochmal.
Zitat von McKinney im Beitrag #11Hallo - mir noch nicht bekannt war, dass die GUV-Coaches auch Autos tranportieren können - worauf Felix in Beitrag # 9 hinweist.
"Als Non-Passenger Carrying Coaching Stock werden Eisenbahnwagen gezählt, welche keine Personen transportieren (also keine Personenwagen sind), aber trotzdem Waren befördern, welche schnell an ihren Bestimmungsort gelangen sollen und deswegen technisch so konstruiert sind, dass sie Personenzügen beigestellt werden konnten. Ursprünglich transportierten sie Waren von Personenbahnhof zu Personenbahnhof ....."
Gehört zwar jetzt nicht direkt zum Umbauprojekt, aber es dürfte nebenbei schon interessieren, deshalb ein Blick auf mein GUV-Modell:
Hallo Dario,
wie du an den Anschriften erkennen kannst, ist dein Mk1 GUV nur für 14T gleichmäßig verteilter Zuladung zugelassen. Wie gesagt, ein Mk1 GUV ist technisch gesehen auch ein CCT, obwohl Mk1 GUV und Mk1 CCT zwei verschiedene Bauarten sind.
Matthias @haeckmaen hat in N eine Motorail-Autoverladung nachgebaut, ich habe aber keine Detailfotos der Autoverladung gefunden:
Noch ein Hinweis: Auf flickr kann jeder Benutzer, der Bilder hochlädt, einstellen, ob diese in Forenbeiträgen eingebunden warden können sollen oder nicht. Bitte respektiere diesen Wunsch. Wenn ich Bilder hier einfügen kann, tue ich es, wenn nicht, setze ich bloß einen Link.
Davon unabhängig ist das Rechtesystem. Weiter oben hast du einen Bogie Bolster C vom Bildschirm abfotografiert. Auf flickr wird unter dem Bild rechts ganz am Rand als Bildrechte "Alle Rechte vorbehalten" angezeigt. Flickr ist in Bezug auf Bildverwertungsrechte sehr vorbildlich, es gibt für Fotografen über 10 verschiedene Einstellmöglichkeiten. "Alle Rechte vorbehalten" heißt aber in diesem Fall: Es steht dir nicht zu, das Originalbild, das du gerne für deine eigene Zwecke herunterladen und bearbeiten kannst, wiederzuveröffentlichen. Als Co-Administrator muss ich da leider ein Auge drauf haben. Mein Vorschlag: Wandle das Bild in einen Link auf imagebanana um, dann gibt es hier keine Probleme.