Liebe Freunde der britischen Bahn, nach meinem Umzug in eine neue Wohnung mit einem eigens dafür ein- gerichteten Zimmer kann ich endlich den Beginn der "Bauarbeiten" an meiner "ortsfesten" Anlage verkünden. Es hat sehr lang gedauert, die richtige Wohnung zu ergattern. Die Suche erstreckte sich über etwa eineinhalb Jahre. Schließlich sind wir aber doch fündig geworden und in den letzten dreieinhalb Monaten ist der Hauptteil der Wohnung fertig eingerichtet und wir fühlen uns wieder heimisch. So ist es mir auch wieder möglich, am Forumsleben teilzunehmen und etwas "schöpferisches" (wenn man so will) zum Hobby beizutragen.
Zimmer: ist 4,60m lang und 2,40m breit, Tür und Fenster an den Schmalseiten gegenüberliegend
Thema/Epoche/Bahnhof: Gezeigt werden sollen Scenerie und Betrieb der Gegenwart auf einem Bahnhof am Rande einer mittleren Stadt , die früher über eine nicht unerhebliche Industrie verfügte. Die Gleisanlagen erinnern auch heute noch eher an eine ausgedehnte branchline, denn an einen bedeutenden mainline-Betrieb. Man kann die ehemalige Bedeutung aber erahnen, die Anlagen waren früher viel umfang- reicher - eine Wanderung würde erhebliche Zeit in Anspruch nehmen, wollte man vom ersten Einfahrsignal bis zum letzten Prellbock vordringen. Vieles ist aber nach Zurückgang der Industrie stillgelegt und z.T. abgebaut worden. Die herrliche Zeit der Eisenbahn ist auch hier vorbei. Was man sieht, ist eine Art "Restbetrieb", wie er auf vielen nicht so bedeutenden Strecken und Bahnhöfen heutzutage stattfindet.
Bauweise/Konzept: Die Anlage ist als "around the Wall"-layout konzipiert.Die Anlagenteile stehen fast ausschließlich auf Konsolträgern aus Holz und Metall. Vorteile der Rundum-Bauweise sind die gute Zugänglichkeit, verschiedenste Blickwinkel auf die Anlage und halbwegs glaubhafte Längenentwicklungen (für eine Heimanlage). Nachteilig ist-wenn man so will- der notwendige Einbau von Überbrückungselementen für Tür- und Fensterbereich, wenn man seinem Zügen ohne viel Knöpfchendrücken einfach nur zurückgelehnt nachschauen will. Die Bauhöhe (Landschaftsoberfläche) liegt bei 1,04m, die Anlage ist verschieden in ihrer Tiefe so zwischen 0,33m und max. 0,7m, je nach Bedarf. Als Gleismaterial dient alles , was noch da ist, von Atlas über Piko bis Hornby. Der Minimalradius wird bei 0,55m liegen, Steigungs- und Gefälleabschnitte sind nicht vorgesehen. Die Hintergründe leifert der einschlägige Handel in GB.
Philosophie: Entgegen vieln Überlegungen,Planungen und Vorstellungen kristallisierte sich die Erkenntnis heraus, daß bei vorhandenem Platz und eigenen Vorlieben entsprechend nur eine Art Teildarstellung übrig bleiben wird. Das Vorbild zeigt ja, wie aus einem ehemals quirligen Bahnbetrieb ein beschaulicher Verkehr wird, der im modernen Zeitalter seine Berechtigung hat. Die "Kunst" liegt also in der Beschränkung, weniger ist mehr. Die Zeit wird zeigen, ob mir dieses Konzept gelingen wird.
Recycling: Viel vom verbauten Material stammt von früheren Vorhaben und ist teilweise bis zu zwanzig Jahre alt. Die hölzernen Konsolträger haben etwa 10 Jahre auf dem Buckel.
Hier noch einige Bilder des "frühen Stadiums":
Die schlußendliche Gleisentwicklung ist noch nicht druckreif, kommt demnächst nach.
schön daß es nun losgeht. Nochmal zwei Fragen. Welche Epoche genau willst du nachbilden? Wenn ich mich recht entsinne, lag dein Hauptinteresse in den 80er Jahren, oder?
Wo ist das Layout angesiedelt? Auch in Großbritannien kann man in der Regel Ortsnamen geografisch verorten. So wird man Orte, die mit -combe enden, in der Regel nur in Somerset und Dorset finden. Namen wie Llanddewi Brewi oder Merthyr Tydfil kommen nur in Wales vor, und so lustige Ortsnamen wie Cleckheaton, Heckmondwike oder Liversedge findet man südlich von Bradford. Aus der geografischen Ansiedlung kann man einen schönen Namen basteln, der dann auch eine gewisse Aussage hat.
Hallo Torsten, da ich kein Epochenfetischist bin und mich eher auf der freelance-Ebene wohlfühle, habe ich keine ganz feste Zeit- und Ortsvorstellung. Da würde ich mich "beengt" fühlen, sollte ich mich nur auf "dieses und jenes Modell" in "der und der Farbgebung" beschränken müssen. Nein, nix für mich, der Zeitrahmen ist locker bei mir weil ich da kaufen kann, was mir gefällt. Von 80er bis heute ist alles drin, der Mix macht`s .
Der Namensgebung hab ich noch keine Aufmerksamkeit geschenkt, viele Namen sind sehr wohlklingend, man hat die Qual der Wahl. Das Walisische fällt aus, hab ich doch beim Lesen schon Schwierigkeiten, geschweige bei der Aussprache !
Na wer sagt`s denn: nach vier Jahren britischer Zurückhaltung bin ich wieder mit der 00-gauge Modellbahn beschäftigt. Es brauch eben manchmal ne Weile, um zu erkennen, wo die wahren Möglichkeiten liegen und wo man Begeisterung nicht aus den Fingern saugen muss. Meine oben beschriebene Anlage ist immer noch im Bau, allerdings in Teilen etwas weiter fortgeschritten, andererseits auch wieder abgeändert, um sie den britischen Verhältnissen anpassen zu können. Nach der Konzeption eines ursprünglich britischen layouts, änderte ich das ganze kurz nach dem Baubeginn in ein amerikanisches Thema um. Diese Entscheidung war damals richtig, heute nicht mehr. Eine Begründung möchte ich hier nicht weiter ausführen. Ein Abriss und (Ersatz-)Neubau des layouts hat sich von vornherein verbeten, es steckt ja trotzdem in Allem Arbeit, Zeit und Geld drin und da wollte ich nicht wieder von ganz vorn anfangen. Der Umbau erstreckt sich nur auf überschaubare "Areale". Wer also später keine lupenreine britische Bahnanlage und Szenerie erkennt, sieht das genau richtig.
Zur Sache selbst: das around-the-Wall-design mit einem Industriegebiet einer mittleren Stadt bleibt als Konzept erhalten, angesiedelt habe ich sie gedanklich in Nordengland, in der Gegend um Newcastle. Der Betrieb ist, güter-orientiert, nicht wirklich mainline-typisch aber in einem städtischen Umfeld befindlich. Gefahren wird b.a.w. analog mit einem noch anzuschaffenden Fuhrpark aus passendem Rollmaterial der 50er Jahre. Mein modern image Material wird's verkraften, viel hatte ich mir damals nicht angeschafft. Der Gleisplan, ein Schlüsselmomentum unsres Hobbys, ist als improvisiert anzusehen. Für mich ist wichtig, das meine Anforderungen und Vorstellungen mit meinen Möglichkeiten harmonieren können. Der Platz ist der eigentliche Herrscher auf der Modellbahn, nicht der träumende Knopfdrücker . Nun kann man ja sagen: "...hätt er doch ne branchline gebaut, wäre alles viel einfacher!". Richtig, hätte sich aber nich mit meinen Interessen vertragen.
Tscha, da hat sie mich denn doch wieder, die britische Bahn! Irgendwie ist der Funke nicht verglüht... Und fröhlich bau ich nun drauf zu, Bilder kommen später, wenn sich das Chaos ein wenig gelegt hat und etwas Vorzeigbares erstanden ist.
die Aussprache walisischer Ortsnamen ist manchmal gar nicht so schwer:
Pwllheli = "Puchliheli"
Llanelli = "Chlianechli"
Man muss es nur wissen oder mal gehört haben. Mit Llanfairpwllgwyn... hätte ich allerdings auch so meine Schwierigkeiten . Egal, hat sich mit dem Nordengland-Thema deines neuen Layouts eh erledigt. Auch die Aussprache englischer oder schottischer Ortsnamen birgt so ihre Tücken, ich erinnere nur an Glouchester oder Edinburgh. Aber Hilfe ist vorhanden, gibt es doch in diesem Forum mindestens einen Muttersprachler (R. Fisher?), wenn ich das richtig mitbekommen habe.
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch aus Mainz, Sebastian
Ja das Inselkeltische.... (War vor zwei Jahren in Dublin und bin natürlich mit meinem bisschen Schulenglisch nich so weit gekommen, wie ich dachte. Schuld war nich das Gälische, das man ohnehin nur noch selten hört, sondern der allgemeine slang, der für mich vollkommen unverständlich war.) Mit fortlaufender Bauzeit werden sich natürlich wohlklingende und sprechbare Namen finden.